Gedränge bei den Pocket PCs 2002

08.11.2001
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Wolfgang Miedl arbeitet Autor und Berater mit Schwerpunkt IT und Business. Daneben publiziert er auf der Website Sharepoint360.de regelmäßig rund um Microsoft SharePoint, Office und Social Collaboration.

Wichtigstes Merkmal der neuen PDAs ist nun die Vereinheitlichung auf Intels Prozessorplattform "Strongarm SA 1110". Für den Anwender liegt der Vorteil vor allem darin, dass er zukünftig nicht mehr bei jedem Programm aus mehreren Versionen die für seine Prozessorplattform richtige aussuchen muss.

Das derzeit spannendste Gerät hat O2 mit dem XDA vorgestellt. Die Mobilfunktochter von British Telecom, unter deren Label in Zukunft auch die Tochter Viag Interkom firmiert, will damit als erster Telekommunikationsanbieter eine PDA-Handy-Kombination auf Pocket-PC-Basis anbieten. Neu ist diese Idee nicht mehr - bereits auf der diesjährigen CeBIT haben Siemens, Sagem und Trium Pocket PCs mit integriertem Handy präsentiert. Ersteres Unternehmen hat aber bis heute seinen klobigen Farb-PDA "SX 45" nicht fertiggestellt, die beiden anderen bieten lediglich Graustufengeräte an, die vor allem wegen ihres hohen Preises und der schmalbandigen GSM-Unterstützung noch wenig Käufer gefunden haben.

Der XDA von O2 fällt vor allem durch sein niedriges Gewicht von 186 Gramm und seine schlanken Abmessungen auf. Anfang 2002 soll das Gerät in Verbindung mit einem Mobilfunkvertrag angeboten werden, wobei das Unternehmen derzeit noch keinen Preis nennen konnte.

Mobilfunk und drahtlose Datenübertragung ist natürlich auch bei den anderen Anbietern ein großes Thema. Den ersten PDA mit integriertem Bluetooth-Chip hat nun Compaq mit dem "Ipaq 3870" im Programm. Damit ist es möglich, in Verbindung mit einem in der Nähe befindlichen Bluetooth-fähigen Handy auf dem Pocket PC eine kabellose Internet-Verbindung aufzubauen. Weitere Mobil-Optionen für die gesamte Ipaq-Serie wird das ab November erhältliche GSM/GPRS-Expansion-Pack bieten. Ein großes Ipaq-Manko wurde beim 38xx abgestellt - im Gegensatz zum "3760" hat das Gerät nun einen Einschub für Erweiterungskarten im Secure-Digital-(SD-)Format. Wer die weit verbreiteten Compact-Flash-(CF-)Karten nutzen möchte, muss allerdings weiterhin ein klobiges Jacket als Zusatz an den Ipaq flanschen.

Wegen der Vereinheitlichung auf die Strongarm-Architektur sind mittlerweile die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Pocket PCs weitgehend verschwunden. Für Kaufinteressenten stehen daher Fragen wie Erweiterbarkeit oder Gewicht beziehungsweise Abmessungen im Vordergrund. Ein Pluspunkt von Casios "Cassiopeia E-200" sind die beiden Steckplätze für SD- und CF-Karten. Vor allem der Slot für CF-Karten vom Typ II bringt Vorteile gegenüber den ansonsten weit verbreiteten, aber schmäleren Typ-I-Einschüben. Beispielsweise nutzen die IBM-Minifestplatte Microdrive und viele Wireless-LAN-Karten den Typ-II-Standard.

Pocket PC 2002: Die neuen Geräte im Kurzüberblick: