Ratgeber Förderprogramme

Geld für Innovationen von der EU

10.08.2009
Von Thomas  Kopka

Die EU fördert nur internationale Projekte

Der Großteil der Gelder fließt in Kooperationsprojekte: Sie integrieren mindestens drei, in der Regel aber fünf bis zehn Partner aus mindestens drei EU- oder Beitrittsländern. Zum Teil gibt es auch Vorhaben mit 20 Beteiligten. Partner aus Drittländern außerhalb der EU sind zugelassen und bekommen oft auch Zuschüsse. In einem solchen Projekt arbeiten Hersteller von Software und Hardware zusammen und werden möglicherweise von Arbeitswissenschaftlern, Linguistikern, Medienunternehmen und Mobilfunkbetreiber unterstützt, um beispielsweise einen neuen Standard im e-Learning zu entwickeln. Denkbar ist auch, dass namhafte Automobilhersteller mit einer Technischen Hochschule und Mobilfunkbetreibern die Online-Anbindung der elektronischen Autosysteme erarbeiten.

Der Vorteil dieser Projekte ist die enge Abstimmung von Entwicklung und Anwendung. Damit ist gewährleistet, dass marktreife Produkte entstehen. Die EU stellt je Vorhaben Summen bereit, die zum Teil im mehrstelligen Millionenbereich liegen. Die Konditionen sind nicht schlecht: In der Regel decken die Zuschüsse die direkten zusätzlichen Ausgaben.

Und wann gibt es das Geld?

Als kurzfristige Liquiditätsspritze eignen sich die Brüsseler Finanzhilfen aber kaum, denn das Bewerbungsverfahren ist lang. Am 31. Juli 2009 wurden die neuen Förderthemen veröffentlicht. Nun haben die Interessenten bis zum 3. November 2009 Zeit, Partner in anderen Ländern zu finden. Hier finden Sie nähere Details zum ICT-Programm. Die Themen sind in vier Gruppen unterteilt:

  • Pervasive and Trusted Network and Service Infrastructures;

  • Components, Systems, Engineering;

  • Digital Libraries and Content;

  • Future and emerging Technologies proactive.

Nach Einreichen des Antrags verstreichen üblicherweise sechs Monate, bis die Finanzierung vertraglich steht und die Arbeit beginnen kann. Vorteilhaft ist, dass die EU den Zuschuss im Voraus zahlt.

Finanzierungsmodelle für den Mittelstand

Ergänzend zur Wirtschaftsförderung gibt es verschiedene Finanzierungsmodelle für den Mittelstand. Hierzu sind auf COMPUTERWOCHE Online bereits folgende Beiträge erschienen:

"Günstige Online-Kredite statt Hausbank"

"Mikrokredite fördern das Gewerbe"

"Factoring macht offene Forderungen zu Bargeld"

"Heuschrecken beteiligen sich mit Fremdkapital"

"Mezzanine-Finanzierung spült Eigenkapital in die Kasse"

"Leasing boomt sich an die Kredit-Spitze"