Glückliches Ländle

13.03.2001
Von in Ingrid

Nach wie vor unglücklich sind die Firmen darüber, dass der IT-Arbeitmarkt so eng ist. Suchten die Arbeitgeber 1998 noch durchschnittlich 28,9 Informatiker, stieg die Zahl zum Ende des Jahrtausends auf 65,6 Mitarbeiter an. In diesem Jahr erwarten die Unternehmer allerdings keinen weiteren dramtischen Anstieg. Für das Jahr 2001 bezifferten sie ihren Bedarf mit 69,1 Mitarbeiter, was einer bescheidenen Steigerungsrate von 5,3 Prozent entspricht. Die Unternehmen suchen vorrangig Leute für den Bereich Anwendungsentwicklung und Programmierung, 89,9 Prozent meldeten hier großen Bedarf an. Fast zwei Drittel der Befragten möchten die neu angeheuerten Informatiker in der Netzwerkbetreuung einsetzen, und bei 59 Prozent sollen die Absolventen künftig in der Beratung tätig sein.

Neben den Informatikern und Wirtschaftsinformatikern haben auch Absolventen anderer technischer Studienfächer gute Einstiegschancen bei IT-Arbeitgebern. Betriebswirte sind bei 55 Prozent der Unternehmen willkommen, 51 Prozent möchten Mathematiker engagieren und 46 Prozent Absolventen der Ingenieurstudiengänge. Schlusslicht bei den gesuchten Studienfächern sind Physiker, denen nur 32 Prozent einen hohen Stellenwert zusprechen. Die Frage “Universitäts- oder Fachhochschulabschluss?” spielt nur bei einem Viertel der Firmen eine Rolle, bei drei Viertel der Unternehmen genießen beide Studienabschlüsse das gleiche Ansehen.

Kritischer sind die Firmen gegenüber Absolventen anderer Studienfächer. 29 Prozent gaben an, dass ein allgemeines Studium und eine zusätzliche Informatikausbildung nicht ausreichen, 43 Prozent machen ihre Entscheidung vom Umfang der Zusatzausbildung und der Qualität abhängig, und 28 Prozent lehnen diese Form der Qualifikation ganz ab. Quereinsteigern mit guten Fachkenntnissen schreibt die aktuelle Studie jedoch gute Chancen zu. Ein Studium allein reicht nicht mehr als Schlüsselkriterium aus.

 Zusätzlich zu den Fachkenntnissen schätzen die Firmen die so genannten Soft Skills als ein immer wichtiger werdendes Einstellungskriterium. Faktoren wie Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Flexibilität und Kreativität sind für fast die Hälfte der Befragten sehr wichtig. Immerhin gaben 75 Prozent der Firmen an, dass sie ihren Mitarbeitern eine vertiefende betriebseigene Weiterbildung anbieten. Trotz Kooperationen und neuen Rekrutierungsmöglichkeiten bleibt der Arbeitsmarkt für Informatiker angespannt. 52,7 Prozent der Befragten sprachen deshalb von großen Schwierigkeiten bei der Suche nach neuen Mitarbeitern, 16,9 Prozent sogar von sehr großen. Kaum Probleme haben nach eigenen Angaben lediglich drei Prozent.