Auf der produktübergreifend angelegten Entwicklerveranstaltung in San Francisco ging es IBM nicht nur darum, die vielfältigen technischen Ansätze zur Anwendungs-, Prozess- und Datenintegration aufzuzeigen, die das unter dem Websphere-Markennamen zusammengezogene Portfolio bietet. Vielmehr wollten die Vertreter der Softwaresparten DB2, Websphere, Tivoli und Lotus den bisher oft nur mit einzelnen Produkten arbeitenden Anwendern die Vorzüge und Möglichkeiten einer Kombination des Angebots näherbringen.
Separate Produktlinien bleiben
Eine Konsolidierung ist offenbar nötig, gilt doch das Portfolio rund um Websphere als zu wenig integriert, auch wenn Marketiers seit über zwei Jahren von einer „Websphere Platform“ sprechen. So befinden sich Pläne der Lotus-Divison, die Groupware durch Java-Technologie und Web-Services zu modernisieren, derzeit noch im Frühstadium. Ebenso ist noch nicht entschieden, wie die Produkte für Enterprise Application Integration (EAI) „Websphere MQ“ und Crossworlds im Portfolio untergebracht und gegenüber dem Websphere-Server positioniert werden sollen. Laut Marie Wieck, Vice President für Business Integration, sollen zunächst alle drei Produktlinien weiter separat vermarktet werden.
Andererseits entstand beispielsweise mit „Eclipse“ in fünfjähriger Arbeit ein quelloffenes Java-Framework, über das sich vielfältige Werkzeuge nun zu einer durchgängigen Entwicklungsumgebung vereinen lassen. Es ist zugleich die technische Basis der Produktfamilie „Websphere Studio“ und bietet eine Schnittstelle zum Websphere-Server. Marktbeobachter gehen davon aus, dass vor allem Anbieter wie Rational oder Merant ihre Tools per Plugin in Eclipse einklinken werden, während Wettbewerber aus dem Server-Markt wie Bea Systems oder Sun dies ablehnen dürften. Beide bewerben mit „Weblogic Workbench“ beziehungsweise „Netbeans“ eigene Frameworks.