„Ich bin nicht der Chefverkäufer von G&D“

12.11.2002

BERCHTOLD: Wie Sie wissen, hatten wir im vergangenen Geschäftsjahr eine Sonderkonjunktur durch den Druck der Euro-Banknoten zu verzeichnen. Wir haben hier unsere Kapazitäten über befristete Beschäftigungsverhältnisse aufgestockt, die in diesem Jahr ausgelaufen sind. Wir sprechen über 340 befristete Beschäftigungsverhältnisse in diesem Bereich. Zudem besetzen wir Stellen, die durch normale Fluktuation frei werden, nicht neu.

CW: Was verstehen Sie unter Lösungsgeschäft?

BERCHTOLD: Die Tatsache, dass es heute einfach nicht mehr genügt, nur irgendwo auf der Welt ein Produkt, zum Beispiel eine Chipkarte zu liefern. Sie müssen vielmehr, so wie wir es beispielsweise in Ägypten getan haben, als Generalunternehmer zusammen mit weiteren Technologiepartnern ein ganzes Projekt verantworten. In dem genannten Fall handelte es sich nicht nur um die Produktion neuer Personalausweise. G&D hat das komplette System zur Herstellung der Ausweise geliefert - von der landesweiten Datenerfassung der einzelnen Bürger, der Produktion der Ausweiskarten über die Personalisierung, bis hin zur Ausgabe der Ausweise und der Bereitstellung der Lesegeräte für die Ausweiskarte.

CW: Welchen Anteil wird das Lösungsgeschäft künftig bei Ihren Smartcard-Umsätzen haben?

BERCHTOLD: Einen signifikanten. Wir dürfen doch nicht die Augen vor den Realitäten verschließen. Als reiner Kartenlieferant haben Sie heute kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

CW: Wie geht es denn Ihrer Ansicht nach in der besonders krisengeschüttelten TK-Branche weiter? Als Lieferant von SIM-Karten für GSM-Handys dürften Sie sicher auch ein großes Interesse daran haben, dass UMTS doch noch zu einem Erfolg wird.