Land-Data: Die "kleine Datev" der Bauern

14.01.2005
Von Neue Meldung
COMPUTERWOCHE Nr. 37 vom 08.09.1978

VISSELHÖVEDE - In der Bundesrepublik gibt es derzeit rund 700 000 landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe - darunter ungefähr 100 000 mit umfangreicher Buchführung. 27 000 von ihnen haben sieh bisher für eine "Fernbuchhaltung" bei der norddeutschen Land-Data-Gesellschaft für Verarbeitung landwirtschaftlicher Daten mbH, Visselhövede, entschieden. Und die Tendenz ist steigend: Das 1966 gegründete Unternehmen verzeichnet einen jährlichen Kundenzuwachs von 10 bis 15 Prozent. Land-Data-Mitarbeiter Eibe H. Schmidt spricht von einer "kleinen Datev" auf dem Landwirtschaftssektor.

Das "System Land-Data" umfaßt eine vollständig integrierte Buchhaltung mit Geldbuchführung, Naturalbuchführung und automatischer Inventur. Betriebe die der Land-Data angeschlossen sind brauchen - was buchhalterische Tätigkeiten betrifft - nur noch ihre Belege (Bankauszüge, Quittungen etc.) zu sammeln. Einmal monatlich werden sie gebündelt, alle Textangaben mit Hilfe eines Zahlenschlüssels codiert (zum Beispiel: Weizen = 111) und per Post an einen der rund 500 Land-Data-Buchungsstellen geschickt. Dort ist jeweils eine Person damit beschäftigt, die anfallenden Daten auf Klarschriftstreifen zu erfassen.

Auf dem Postweg gelangen die Klarschriftstreifen anschließend zur technischen Land-Data-Zentrale nach Visselhövede. Bis 1977 wurden sie dort in ein System IBM 1285 eingelesen und online zu einer IBM 370/145 übertragen, die im Haus der 15 Kilometer entfernt gelegenen Wolff Walsrode AG installiert ist. Bei der Bayer-Tochter hatten die Agrar-Experten entsprechende Rechnerzeit gemietet.