IT-Manager in Hongkong, Shenzhen und Shanghai

Leadership Excellence Program: Von der Pflicht zur Kür

07.07.2016
Von 
Karen Funk ist freie IT-Fachjournalistin und Autorin. Bis Mai 2024 war sie Redakteurin beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Zudem leitete sie 17 Jahre lang den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT und für digitale Bildung ein. 2024 erschien ihr Buch "Hack the world a better place: So gestalten Unternehmen die Zukunft", das sie mit Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der Hacker School, zum Thema Corporate Volunteering geschrieben hat.

The government makes the market

Wer in China Geschäfte abwickelt, muss die Rechnung immer mit der wirtschaftlichen Planung in Peking machen, lautet die nächste Lektion. Denn es gilt: "The government makes the market", erklärt Stefan Gilch, President China der Bystronic Group, bei der abschließenden Panel-Diskussion des Programms.

Auf Chinesisch heißt das: Die Wirtschaft tickt im Fünfjahresplan. Derzeit gilt der 13. mit den Zielen Strukturreformen (Förderung von Startups), "Made in China 2025" (betrifft unter anderem Industrie 4.0 auf Chinesisch), Umweltschutz und E-Mobilität. Und: "Es geht Euch morgen besser als heute, ist das Grundversprechen der Regierung an die Bevölkerung", ergänzt Christoph Angerbauer, Geschäftsführer der Auslandshandelskammer (AHK) in Shanghai.

Zusammen mit Clas Neumann, Head of Global SAP Labs Network, stellen sich Angerbauer und Gilch den Fragen der LEP-Teilnehmer, die vor allem um die Bedeutung Chinas für deutsche Unternehmen wissen wollen. Klar wird in der Diskussion, dass Firmen, die global wachsen wollen, China genau beobachten und sich mit dem Land beschäftigen müssen. Wirtschaftsschwankungen, behördlichen Hürden und der Intellectual-Property-Thematik zum Trotz lohne sich langfristig ein Engagement im Reich der Mitte.

Leider wüssten immer noch zu wenig Deutsche über China Bescheid, man beobachte ein großes Informationsdefizit, bedauert Angerbauer. Während rund 30.000 Chinesen derzeit in Deutschland studieren, sind es in China nur 6000 deutsche Studenten. "Die Chinesen kennen uns besser als wir sie", so der AHK-Mann. "Die Mitbewerber aller deutschen Firmen werden in Zukunft auch aus China kommen.

Wenn sie nicht schon da sind", warnt auch SAP-Manager Neumann. Wenn sich Deutsche Unternehmen mit dem Reich der Mitte beschäftigen, so geschehe das oft aus der Pflicht des gewinnbringenden Handelns in einem der wichtigsten Märkte heraus, stellt Gilch fest. Sein Appell: "Wir müssen versuchen, China zur Kür zu machen und verständnisvoll und mit längerem Horizont agieren."

Mehr zum Thema Leadership Excellence Program finden Sie hier:

  • Im Oktober (10. bis 14. Oktober 2016) startet das neue LEP-Programm mit dem General-Management-Modul in Düsseldorf an der WHU Otto Beisheim School of Management. Vom 6. bis 10. Februar 2017 geht es für das interkulturelle Auslandsmodul nach Indien (Bangalore, Mysore). Interessierten können sich jetzt anmelden: Projektleiterin Isabelle Keck freut sich auf Ihre Kontaktaufnahme (Tel. 089-360 86-523, ikeck@idgbusiness.de)

  • Weitere Details finden Sie unter: www.leadership-excellence-program.de

Mehr zum Thema China finden Sie hier:

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