Erstmals hatte SAS das bereits zum 20. Mal anberaumte Anwendertreffen zweigeteilt: in die traditionelle „Disk“ und das Business Intelligence Strategie Symposium („Biss“). Worin der Unterschied bestand, ließ sich nicht ohne weiteres bestimmen; auch in den „Disk“-Vorträgen kam der strategische Aspekt nicht zu kurz. In dieser Hinsicht interessierten einmal mehr die Vorträge zum Thema Vertriebssteuerung und Customer-Relationship-Management, beispielsweise von Karstadt, Diba und der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).
Vergebliche Liebesmüh erkannt
Letztere hat herausgefunden, wie sie sich den vergeblichen Versuch ersparen kann, ausgemachte Internet-Muffel zur Online-Abwicklung ihrer Bankgeschäfte zu überreden. Mit Hilfe des SAS-Werkzeugs „Enterprise Miner“ scheidet sie diese Spreu vom Weizen der „Online-Banking-affinen“ Privatkunden, so erläuterte die für das strategische Plattform-Management zuständige LBBW-Managerin Elke Kasper. Auf der Grundlage vorhandener Informationen über den Internet-aktiven Teil der LBBW-Klientel erstellen die Datenbankexperten der Filialbank auf dem Weg über Entscheidungsbäume und Regressionsanalysen eine Scoring-Tabelle, die bestimmte Kundenmerkmale einem Wahrscheinlichkeitswert zuordnet.
Value added Customer Wie bringe ich den kaufkräftigen Teil meiner Klientel dazu, sein Geld bei mir auszugeben statt bei der Konkurrenz? Das ist in Zeiten schrumpfender Realeinkommen eine Frage, die viele Unternehmen beschäftigt. Die deutschsprachige Anwenderkonferenz des Business-Intelligence-Experten SAS Institute zeigte Lösungen auf: So berichteten die LBBW, wie sie die Kunden identifiziert, bei denen sie mit ihrem Online-Banking-Angebot am ehesten auf offene Ohren stößt, die Diba AG, wie sie ihre Serviceaktivitäten der Einträglichkeit des jeweiligen Kunden anpasst, und der Handelskonzern Karstadt, wie er die „Happy-Digits“-Karte zur Informationsgewinnung einsetzt. |