Drahtseilakt
"Es ist keine Frage, dass wir noch mehr tun müssen, um die Möglichkeiten der Cloud auszunutzen", räumte Konzernchef Steve Ballmer vor seinen Partnern in Washington ein. Mit Hewlett-Packard, Dell und Fujitsu hat Microsoft immerhin starke Fürsprecher für die Entwicklungsplattform Azure gefunden, die eine Art Betriebssystem für die Wolke ist.
Ballmer setzt fast seine gesamte Entwicklungsmannschaft auf die Online-Dienstleistungen an. Doch das ist ein Drahtseilakt: Der Konzernchef kann es sich nicht leisten, die Fans seiner klassischen Software zu vergraulen - die Programme sollen deshalb parallel weiterentwickelt werden. Auch können Firmen eigene "Mini-Wolken" in ihren Rechenzentren schaffen. Damit behalten sie die Kontrolle über all ihre Daten, müssen die Software aber nicht mehr auf jeden Arbeitsplatz-PC einzeln installieren.
Für Steve Ballmer sind die nächsten zwölf Monate entscheidend im Rennen um die Vorherrschaft in der neuen Software-Welt. Ein Zurück, das wurde in Washington deutlich, gibt es für ihn nicht: "Der weltweite Wandel zur Cloud ist eindeutig". (dpa/tc)