ByoD und Social Media

Mitarbeiter fordern Consumerization

04.11.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Hindernisse für den Einsatz privater Geräte

Auf die Frage, was eigentlich gegen den Einsatz von privaten Geräten im Unternehmen spricht, antworteten die meisten IT-Verantwortlichen mit "Sicherheitsbedenken". 81 Prozent der Europäer und 85 Prozent der Deutschen fürchten, dass sich über die Privatgeräte Sicherheitslücken auftun. 51 beziehungsweise 48 Prozent nennen konkret "Viren von sozialen Netzwerken" als Bedrohung.

Da sollte man eigentlich annehmen, dass die IT mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen auf einen Trend reagiert, den sie ja mehrheitlich als unumgänglich bezeichnet. Doch die Umfrageergebnisse sprechen eine andere Sprache: Demzufolge veröffentlichen nur noch 45 der europäischen IT-Bereiche "Social Media Guidelines"; im vergangenen Jahr taten das noch 59 Prozent. Auch der Anteil der komplexen Passwörter ist gesunken - von 52 Prozent 2010 auf 46 Prozent 2011. Und Single-Sign-on verwenden in diesem Jahr nur noch 49 statt 53 Prozent der befragten Unternehmen.

Nick McQuire, Emea Research Director Mobile Enterprise Strategies bei IDC, sieht darin ein Indiz dafür, dass die IT-Bereiche die Konsumerisierung weitgehend ignorieren. Und das hält er für gefährlich: "Damit setzen sie die Unternehmen dem Risiko aus, dass die Mitarbeiter ihre privaten Endgeräte ohne definierte Richtlinien und Prozesse einsetzen."

Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, sollten die Verantwortlichen aufwachen und ihre Hausaufgaben machen, sprich: Infrastrukturen für die Integration entwerfen, Policies für die Risikobewältigung formulieren sowie entsprechende Management-Strukturen und -Prozesse etablieren. Vor allem aber müssten sie erkennen, dass die Consumerization der IT keineswegs eine bloße Last für das Unternehmen sei, sondern auch Möglichkeiten eröffne. Dieses Potenzial steckt laut IDC und Unisys vor allem in einer besseren Work-Life-Balance und damit höheren Zufriedenheit der Mitarbeiter, aber auch in einer adäquaten Bedienung der Kundenbedürfnisse.