Mobile Plattformen im Vergleich

16.06.2005
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

IBMs Websphere-Produktfamilie umfasst auch die mobile Plattform Everyplace Access, die auf der J2EE-Architektur aufsetzt und daher von der Skalierbarkeit des zugrunde liegenden Applikations-Servers sowie von der reichhaltigen Entwicklungsunterstützung profitiert. Dazu zählen ein Eclipse-basierendes "Everyplace Toolkit" sowie eine Entwicklungsumgebung für die Embedded-Datenbank "DB2e". Das System unterstützt viele Endgeräte, integriert die Groupware-Lösung Domino und die Instant-Messaging-Software "Sametime", aber auch Exchange Server, gestattet bei letzterem jedoch nur einen nicht gerade besonders sicheren Web-Zugriff. Obwohl der Anbieter sonst Linux zugetan ist, läuft dieses Produkt lediglich auf Windows- oder AIX-Servern.

Eine Datenverschlüsselung schützt zwar die Kommunikation, nicht jedoch die auf dem Gerät gespeicherten Informationen. Darüber hinaus fanden die Tester heraus, dass sich das Power-on-Passwort nutzerseitig aushebeln lässt.

Besser schneidet das Device-Management ab. Es inventarisiert die Hard- und Software und erlaubt eine Softwareverteilung auf mobile Geräte. Jedoch mangelt es hier an Backup/Restore-Mechanismen.

"SAP Netweaver"

Der ERP-Spezialist hat seiner Integrations- und Ablaufumgebung Netweaver eine mobile Komponente verpasst, die sich ausschließlich für den remoten Anwendungszugriff eignet. Begutachtet wurde die "Mobile Infrastruktur 2.5 SP09" auf dem "Web Application Server 6.40" (Netweaver 2004). Drei Client-Varianten stehen für den mobilen Applikationszugang zur Wahl. Der Java-Client bindet PDAs und Notebooks ein. Für den reinen Web-Zugriff dient der auf dem "Web Dynpro Framework" aufsetzende "Mobile Browser Client". Der "Mobile .NET Client" wurde für Windows entwickelt und bildet die Grundlage der CRM-Komponente "Mobile Sales". Ähnlich wie die IBM-Lösung weist das SAP-Produkt gute Skalierungsmerkmale auf und unterstützt Entwickler, beispielsweise mit dem "Mobile Development Kit" sowie einem Framework zur Datensynchronisierung. Schlechte Noten erhält der Konzern für die Geräteverwaltung, da hier nicht das Endgerät, sondern die SAP-Applikationen sowie deren

Daten im Vordergrund stehen. So gibt es nur wenige Funktionen für die remote Gerätekonfiguration. Unterstützung für Backup/Restore, eine Verwaltung von auf dem Device abgelegten Dateien sowie eine Inventarisierung fehlen ganz.