Mit OpenSource-Anwendungen wie Nagios oder OpenNMS lassen sich komplexe Netzwerke mit zahlreichen Servern ebenfalls überwachen - ohne dass hohe Lizenzkosten anfallen. OpenNMS kann zudem Dienste auf Servern überwachen und deren Verfügbarkeit überprüfen. Allerdings sind bei der Einrichtung und im Betrieb einige Hürden zu überwinden, wie sich bei unseren Versuchen herausstellte.
OpenNMS versus Nagios
In Sachen Serverüberwachung und Netzkontrolle spielt im OpenSource-Bereich vor allem Nagios eine Rolle. OpenNMS ist ein ebenfalls weitverbreitetes System zur Überwachung und Nagios in einigen Bereich überlegen. Auch OpenNMS ist OpenSource und über die GPL kostenlos verfügbar. OpenNMS und dessen Verwaltungsoberfläche basieren auf Java. Daher ist auf den OpenNMS-Servern die Installation der Java Standard Edition (JSE) notwendig. Administratoren müssen allerdings genau darauf achten, welche Edition von Java mit der eingesetzten OpenNMS-Version kompatibel ist. Erscheint eine neue Version von Java, ist diese sehr oft nicht sofort mit OpenNMS kompatibel. Fallen bei der Installation oder dem Betrieb von OpenNMS-Probleme auf, hilft es meistens die voran gegangene Java-Version zu installieren - also die nicht ganz aktuelle. Entsprechende Fehlermeldungen finden sich in der Datei manager.log im Verzeichnis /logs/daemon des OpenNMS-Installationsverzeichnisses.
Open-NMS-Verwaltungsoberfläche
Zur Verwaltung verwenden Administratoren eine Weboberfläche und die Konfigurationsdateien. Die Lösung unterstützt vor allem SNMP zum Datenabruf und kann ganze Netzwerke auf neue Geräte zur Überwachung scannen. Der Vorteil von OpenNMS im Vergleich zu Nagios ist die bessere und ausführlichere Integration von SNMP, die allerdings auch erst konfiguriert sein will. OpenNMS kann wesentlich mehr SNMP-Traps abrufen und diese leichter in die Überwachung einbinden als Nagios. Dienste und SNMP-Abfragen lassen sich in OpenNMS ebenso etwas einfacher integrieren. Ferner ist OpenNMS in der Lage, auch Sensoren auf Servern zu überwachen - etwa die Temperatur des Prozessors. Für viele Überwachungstätigkeiten müssen Administratoren in Nagios erst ein Plugin schreiben oder verwenden. Eine Prozedur die bei OpenNMS weitgehend entfällt.
Administratoren sind jedoch nicht unbedingt auf die SNMP-Daten angewiesen. Sie können die angebundenen Computer auch auf Basis anderer Protokolle wie JMX, HTTP, WMI oder JDBC abfragen. Es besteht auch die Möglichkeit auf den Clients den gleichen OpenSource-Agenten wie für Nagios zu installieren. Dieser trägt die Bezeichnung NSClient-Client und kann ebenfalls Daten zur Überwachungslösung schicken. Alle Daten speichert das Tool in einer SQL-Datenbank, wozu PostgreSQL genutzt wird.
Im Gegensatz zu Nagios, lässt sich OpenNMS auch auf Windows-Servern installieren. Allerdings täuscht dies nicht darüber hinweg, dass die Lösung eher im Linux-Bereich heimisch ist. In größeren Umgebungen sollte OpenNMS deshalb direkt auf Linux-Servern betrieben werden. Sind Konfigurationsänderungen erforderlich, ist das Linux-Wissen der Administratoren gefragt, denn häufig müssen Systemdateien bearbeitet werden. Leider lassen sich nicht alle Einstellungen über die Weboberfläche vornehmen.
Des Weiteren benötigt OpenNMS die Systemerweiterung JICMP. Diese stellt eine Schnittstelle zwischen Java und dem ICMP-Protokoll dar. Die Entwickler stellen hierzu eine FAQ zur Verfügung, über die Administratoren Hilfe erhalten, wenn bei der Installation und Einrichtung etwas nicht funktioniert. Die Oberfläche selbst erreicht der Benutzer über http://localhost:8990/opennms. Die Anmeldung erfolgt mit dem Benutzernamen admin und dem Kennwort admin. Zur Systemdiagnose dient der Befehl opennms -v status.
- Hyperic HQ
Die Monitoring-Software Hyperic HQ bietet dank VMware-Einstieg in der neuen Version auch viele Features zur Überwachung virtualisierter Umgebungen.<br /><br /> Lizenz: GPL v2 - openNMS
Obwohl deutlich billiger (wenn nicht sogar umsonst), muss OpenNMS den Vergleich mit den traditionellen Enterprise-Monitoring-Lösungen HP OpenView und IBM Tivoli nicht scheuen. <br /><br />Lizenz: GPL - Vyatta
Vyatta verwandelt (fast) jede x86-Hardware in einen Router mit VPN- und Firewall-Funktionen.<br /><br />Lizenz: Open Core - FreeNAS
Diese NAS-Server-Software mit schmucker Benutzeroberfläche basiert auf FreeBSD und unterstützt jedes File-Sharing-Protokoll, das man sich wünschen könnte.<br /><br />Lizenz: BSD License - Cacti
Cacti ist der derzeitige Standard für Open-Source-Netzgrafiken: Jedes Gerät und jeder Service, der numerische Daten ausspuckt, kann vermutlich in Cacti integriert werden. <br /><br />Lizenz: GPL v2 - RANCID
RANCID protokolliert die Konfigurationseinstellungen von Netzwerkkomponenten und speichert jede Änderung einzeln in Protokolldateien ab. Unverzichtbar für Admins, die nicht als einzige Zugang zur Technik haben.<br /><br />Lizenz: Terrapin Communications OSS License - FOG
Legen Sie eine Kopie des gesamten Rechners an, verwalten Sie wechselnde Festplatten- und Partitionsgrößen - alles per Browser-Zugriff, sogar über das Handy. <br /><br />Lizenz: GPL - Webmin
Web-basiertes Systemmanagement für Unix-Plattformen, multi-user-fähig und dank modularen Aufbaus individuell anpassbar.<br /><br />Lizenz: GPLv2 - Puppet
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