Hype um die Mini-Rechner
Die Hersteller setzen große Hoffnungen in die neue Geräteklasse. Längst bewegen sich die Absatzprognosen im zweistelligen Millionenbereich. Ob die Pläne der Anbieter aufgehen, muss sich allerdings noch zeigen. Im vergangenen Jahr wurde Asus von der starken Nachfrage nach dem Eee PC völlig überrollt und geriet schnell in Lieferschwierigkeiten. Dazu kam ein Brand im Werk eines Zulieferers, was die Fertigung von Akkus für die Mini-Notebooks verzögerte. Die nächsten Engpässe sind bereits abzusehen. So räumte Intels Konzern-Vize Sean Maloney ein, der Chiphersteller sei von der starken Nachfrage nach seinem Atom-Chip überrascht worden und habe mehr Bestellungen erhalten als erwartet. Eine Verknappung sei jedoch nicht zu erwarten, wiegelt Henning Eid, Business Development Manager von Intel, ab. Derzeit bespreche der Chiphersteller mit seinen Kunden, wie die Nachfrage im Einzelnen befriedigt werden könne. Acer-Manager Engel sieht die eigenen Prognosen durch mögliche Lieferprobleme bei Intel nicht gefährdet: "Wir haben frühzeitig Verträge abgeschlossen, die die Versorgung mit Atom-Chips sicherstellen."
- Computex
Die Showgirls gehören auf der Computex in Taipeh genauso zum festen Inventar wie die Computertechnik. - Computex
Fast 4500 Aussteller haben Anfang Juni auf der Computex in Taipeh neue Produkte und Techniken präsentiert (Vorjahr: knapp 3000). Vieles davon drehte sich um Mobile Computing und vor allem um günstige Kompakt-Notebooks. - asus eeePC beach girl
Asus hat mit dem Eee PC im vergangenen Jahr den Hype rund um die günstigen Mini-Notebooks ausgelöst. Mit neuen Modellen will der Hersteller seinen Vorsprung in diesem noch jungen Markt behaupten. - Eee PC 901
Mit dem Eee PC 901 hat Asus die nächste Generation seiner Notebook-Minis angekündigt. Die Rechner mit einem 8,9 Zoll großen Display sollen unter Windows XP oder Linux laufen. - eeepc901
Asus will den Eee PC 901 schon im Juni in Asien auf den Markt bringen. Wann und zu welchem Preis der Rechner in Deutschland zu haben sein wird, steht noch nicht fest. - AspireOne
Acer will mit dem Aspire One in den Markt für Bonsai-Notebooks einsteigen. Der Rechner basiert auf Intels Atom-Plattform und bietet ein 8,9 Zoll großes Display. - AspireOne
Kunden können beim Aspire One zwischen verschiedenen Optionen wählen: Beim Speicher zwischen einem Solid State Drive (SSD) mit 8 GB und einer 80-GB-Festplatte sowie beim Betriebssystem zwischen Windows XP und Linux. - AspireOne
Acer positioniert das Aspire One als Lifestyle-Notebook, das in erster Linie für den mobilen Internet-Zugriff ausgelegt ist. Das Outfit beschränkt sich vorerst noch auf weiß und blau. Pink und goldbraun könnten bald folgen. - AspireOne
Der Aspire One soll noch im Sommer auf den Markt kommen. In Deutschland wird der Acer-Mini zwischen 329 und 399 Euro kosten. Die Taiwaner wollen hierzulande noch im laufenden Jahr 150.000 Geräte verkaufen. - Compaq2133
Hewlett-Packard nimmt mit dem Compaq 2133 den Kampf gegen den Eee PC auf. Der Rechner baut auf der Chip-Technik von Via Technologies auf. - Compaq 2133
Vorerst ist der Compaq 2133 nur in den USA und Großbritannien zu haben. Im September plant der Hersteller den Markteintritt in Deutschland. Der Preis steht noch nicht fest. - DellMini
Dell plant angeblich ein Kompakt-Notebook auf Basis von intels Atom-Technik. Firmenchef Michael Dell soll bereits mit einem Prototypen gesichtet worden sein. - DellMini
Dell schürt die Neugier rund um sein Mini-Notebook mit sorgfältig gestreuten Informationshäppchen, hält sich aber mit konkreten Details noch zurück. - A110
Das günstigste Mini-Notebook bietet derzeit die Brunen IT Distribution: Ganze 199 Euro kostet der Linux-basierende A110. - Wind
MSI baut mit den Wind-Rechnern ebenfalls auf Intel-Technik. Die Minis sollen unter Windows XP oder Linux laufen. Wann und zu welchem Preis die Geräte in Deutschland zu haben sein werden, steht noch nicht fest. - Openbook
Via Technologies hat mit dem Openbook ein Referenzdesign für günstige Kompakt-Notebooks vorgestellt. Die Eckdaten inklusive CAD-Dateien lassen sich kostenlos von der Website des Chipherstellers herunterladen. - Openbook
Das Openbook von Via Technologies basiert noch auf dem eigenen C7-Prozessor. Allerdings hat der Chiphersteller mit der Nano-Familie bereits eine völlig neue Prozessorgeneration für Mobilrechner vorgestellt. - Tegra
Nvidia, eigentlich Spezialist für Grafikchips, will mit der Tegra-Plattform im Markt für Mobile Internet Devices punkten. Tegra basiert auf einem ARM11-Prozessor. Diese Chip-Familie wurde bis dato vornehmlich in Smartphones eingesetzt. Seine Tauglichkeit für Mini-Notebooks muss der Chip erst noch antreten. - Intel Atom Package mit US-Penny
Intel bietet mit seiner Atom-Reihe eine eigene speziell an die Bedürfnisse von Mini-Notebooks angepasste CPU-Reihe heraus. Der N270 ist auf 1,6 Gigahertz getaktet und verbraucht laut Herstellerangaben nur 2,5 Watt Leistung. Wegen der große Nachfrage kommt Intel kaum mit den Lieferungen hinterher. Von einer möglichen Verknappung oder Lieferproblemen will man alllerdings nicht sprechen.
Auch die steigenden Fertigungskosten könnten den Herstellern einen Strich durch die Rechnung machen. Die großen Auftragsfertiger Compal, Quanta und Wisprom haben angekündigt, ihre Preise zu erhöhen. Schuld daran seien die steigenden Rohstoffkosten sowie die höheren Löhne, hieß es aus Fernost. In den vergangenen Jahren hatten die Konsolidierung unter den Notebook-Anbietern sowie der härter werdende Preiskampf die Margen der Fertiger immer mehr zusammenschmelzen lassen. Doch nun scheint offenbar eine Schmerzgrenze erreicht. Ob es den großen Anbietern wie HP, Dell und Acer gelingt, den Druck auf ihre Fertigungspartner aufrechtzuerhalten, und inwieweit sich die steigenden Herstellungskosten auf die Verbraucherpreise auswirken werden, ist noch nicht abzusehen.