Fazit: Noch ein paar Monate warten
Analysten wie Eszter Morvay von IDC gehen davon aus, dass der Boom rund um die günstigen Mini-Notebooks noch eine Weile anhalten wird und zahlreiche weitere Hersteller in den Markt einsteigen werden. Allerdings sollten die Kunden sehr genau auf den Preis achten, empfehlen Jeremy Green und Adam Leach von Ovum. Gerade die teureren Geräte zwischen 400 und 500 Euro rangieren im gleichen Preissegment wie Lowend-Notebooks, die zwar nicht so kompakt sind, dafür aber ein größeres Display und eine komfortablere Tastatur bieten.
Wer derzeit auf den Kauf eines günstigen Mini-Notebooks spekuliert, sollte also ruhig noch ein paar Monate warten. Bis zum Weihnachtsgeschäft 2008 werden eine ganze Reihe weiterer Geräte auf dem deutschen Markt auftauchen. Damit bieten sich den Kunden auch mehr Varianten, was die Größe, die Technik und den Preis der Rechner betrifft. Die Auswahl für die Anwender wird größer, und sie können sich das Mini-Notebook aussuchen, das am besten zu den eigenen Anforderungen passt. Außerdem ist zu erwarten, dass die Preise angesichts der wachsenden Konkurrenz auch in Zukunft unter Druck bleiben.
Neue Plattformen für die Mini-Notebooks
Die Chiphersteller haben schnell auf den Boom rund um die günstigen Kompakt-Notebooks reagiert und bieten entsprechende Chipplattformen an. Beispielsweise hat Intel mit dem "N270" einen neuen Prozessor aus seiner "Atom"-Reihe vorgestellt. Die Plattform wird komplettiert durch den Chipsatz "945GM" und die Southbridge "ICH7-M". Der N270 ist auf 1,6 Gigahertz getaktet und soll Intel zufolge nur eine Leistungsaufnahme von 2,5 Watt erfordern. Die gesamte Plattform kommt auf etwa acht Watt. Damit ließen sich die die mobilen Rechner trotz der kompakten Gehäuse sogar passiv kühlen, hieß es. Angeblich will Intel noch im Lauf des Jahres mit dem "Atom 330" eine Dual-Core-Version herausbringen.
Konkurrent Via Technologies hat sich mit der auf 1,2 Gigahertz getakteten "C7"-CPU bereits im Markt etabliert, arbeitet aber auch schon an Nachfolgeplattformen. Mit den Prozessoren aus der "Nano"-Familie, die unter dem Codenamen "Isaiah" entwickelt wurden, liefert der Chiphersteller eine völlig neue Architektur aus, die deutlich mehr Leistung als die Vorgängergeneration bieten soll. Die Chips bieten Taktraten zwischen 1,0 und 1,8 Gigahertz, die Leistungsaufnahme liegt zwischen fünf und 25 Watt. Darüber hinaus hat Via mit dem "Openbook" ein Referenzdesign für günstige Kompakt-Notebooks vorgestellt. Die Daten dazu können kostenlos von der Website des Anbieters heruntergeladen werden (www.viaopenbook.com). Das Modell basiert noch auf dem C7-Chip, dem VX800-Chipsatz und einem 8,9-Zoll-Display.
Als Newcomer in diesem Markt hat sich Nvidia, eigentlich Spezialist für Grafikchips, zu Wort gemeldet. Die kürzlich vorgestellten Chips "Tegra 600" und "Tegra 650" basieren auf dem Prozessorkern des "ARM11" und enthalten zusätzlich einen eigenen Grafikchip. Allerdings dürften sich diese Plattformen aufgrund ihrer Leistung (Taktraten von 0,7 und 0,8 Gigahertz) eher für einfache Mobile Internet Devices (MIDs) eignen. Prozessoren von ARM werden derzeit vorwiegend in Smartphones eingesetzt, haben jedoch deutliche Vorteile in Sachen Energieeffizienz gegenüber den Konkurrenten aus dem Lager der Notebook-CPUs.