Online-Office

Office Web Apps enttäuschen im Test

07.07.2010

PowerPoint Web App und OneNote Web App: großer Fehlschlag

Zwar waren wir schon von den zwei Haupt-Web Apps, nämlich von Word und Excel, enttäuscht, aber die anderen beiden, PowerPoint Web App und OneNote Web App, liegen leistungsmäßig noch weit unter Word und Excel. Die bei Word Web App und Excel Web App beschränkte Office 2010-Benutzeroberfläche wurde bei PowerPoint Web App nochmal deutlich funktionsärmer gestaltet.

Hochgeladene Präsentationen sahen im browserbasierten PowerPoint Viewer den Originalpräsentationen sehr ähnlich, sogar wenn mehrere animierte Übergänge integriert waren. Die Animationen waren für den Editor nicht vorhanden. Außerdem konnten wir nur Texte bearbeiten und keinerlei Multimediainhalte einfügen. Beim Erstellen einer neuen Präsentation konnten wir zwar aus verschiedenen Projekt-Themes eines auswählen, jedoch war diese Entscheidung endgültig. Nachträgliche Änderungen waren nicht möglich. Schaltflächen um Bilder oder "Smart Art" einzufügen waren ausgegraut und wir konnten keine Präsentation von SkyDrive direkt in PowerPoint 2010 laden. Alles unabhängig von der Plattform und dem genutzten Browser.

Aber diese katastrophale Vorstellung von PowerPoint Web App wird von der desaströsen OneNote Web App noch übertroffen. OneNote Web App war so schlecht aufgemacht, dass es uns sogar schwer gefallen ist, das Programm vernünftig zu testen. Ich konnte zwar ein neues Notizbuch im Webeditor erstellen, aber wie bei PowerPoint Web App, war ich nicht in der Lage diese Datei mit OneNote 2010 zu öffnen. Nicht einmal nach einem Upload von .one-Dateien in unser SkyDrive-Verzeichnis konnte OneNote Web App diese Dateien importieren. Zwar wurde die OneNote Icon-Grafik angezeigt, aber gelesen oder gar bearbeitet werden konnte die Datei nicht.

Microsoft Office Web Apps
Microsoft Office Web Apps

OneNote 2010 bietet eine Funktion um automatisch Notizbücher auf SkyDrive mit anderen auszutauschen. Darum hatten wir uns entschieden diese möglicherweise nützliche Funktion zu testen. Leider hatten wir unsere OneNote 2010 Version schon auf ein Windows Live Benutzerkonto registriert und konnten den Vorgang nun nicht für ein weiteres bzw. anderes Benutzerkonto wiederholen. Die Lizenz auf ein anderes Benutzerkonto umzuschreiben war also nicht möglich. Allerdings war es nicht wirklich von Nachteil. Wir haben nämlich versucht zwei OneNote-Dateien mit anderen Nutzern zu teilen. Eine wurde leer angezeigt und die andere wurde als "beschädigt" markiert. Beschädigt? Ja, das Notizbuch zu teilen hat die Datei komplett zerstört und auf meinem PC unbenutzbar gemacht. Glücklicherweise hatten wir zuvor ein Backup der Datei erstellt. Ein falsches Dateiformat war nicht der Grund für die Probleme, da OneNote 2010 den Nutzer dazu zwingt, alle Notizbücher in das 2010-Format umzuwandeln, bevor es zum Teilen auf SkyDrive freigeschaltet wird. Aber wie getestet hat das Teilen dann auch nicht funktioniert.

Was also bleibt uns? Die OneNote Web App ermöglichte uns einfache Dateien mit Aufzählungen, Bildern von der Festplatte und Hyperlinks zu erstellen und diese in Seiten und Sektionen zu unterteilen. Jedoch beherrscht jedes Textverarbeitungsprogramm diese Basis-Funktionen und fortgeschrittene Nutzer der Desktop OneNote-Serie wissen wie armselig das Funktionsangebot im Vergleich zum Desktop-Pendant ist. Wir konnten nicht an Stellen klicken, die wir markieren wollten, Drag-and-Drop war ebenfalls nicht möglich und Sprachaufzeichnungen und Handschrift-Funktionen existierten nicht. Als OneNote 2010 Nutzer würden wir sagen, dass die OneNote Web App eine Vergeudung von Bits und Bandbreite ist.