Open-Source-CRM ist der Praxis näher

30.03.2005
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Die wenigsten Wice-Anwender beschäftigen sich eingehender mit dem Sourcecode. Für sie sind die Vorteile von Open Source anderer Art: Transparente Programme können nichts verbergen, auch keine Fehler und Grenzen. Wenn die Kunden wollten, könnten sie den Code verändern. Nach eigenem Gusto und mit eigenen oder anderen Programmierressourcen. Sie sind nicht an die Produktlebenszyklen und Entwicklungsrichtungen des Herstellers gebunden. "Anwender und Hersteller können jederzeit getrennte Wege gehen", stellt Schmidt fest. "Gerade die Flexibilität und die Transparenz, welche Open Source mit sich bringt, sind im geschäftskritischen Anwendungsbereich CRM ein großer Vorteil."

Es gibt umfassendere, funktionsreichere CRM-Lösungen als Wice, aber das lässt Schmidt nicht als Gegenargument gelten: "Open-Source-Lösungen enthalten keine Funktionen, die nur aus Marketing-Gründen aufgenommen wurden, sondern nur solche, die der Erfüllung von Anwenderbedürfnissen dienen." Benötigt ein Anwender eine spezielle Funktion, kann er sie selbst entwickeln oder sie von Wice oder anderen Softwarehäusern programmieren lassen. Schmidt: "Open-Source-CRM schlägt sich in höherer Praxisnähe nieder."

Grundsatz: Keep it simple!

"Wer die Komplexität der Systeme und die verlockende Funktionsvielfalt als Maßstab für das eigene Kundenbeziehungs-Management heranzieht, wird scheitern", warnt der Wice-Manager. "Vielmehr hat sich der Grundsatz ,Keep it simple!’ als der erfolgreichere Weg erwiesen, weil damit bereits nach kurzer Zeit spürbare Verbesserungen erreicht werden können."