Gartner

Open Source dringt in alle Unternehmensbereiche vor

19.11.2008
Von 
Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs „CIO des Jahres“. Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Gründe für Open Source

Ähnlich wie in anderen einschlägigen Studien nannten die Befragten niedrigere IT-Betriebskosten (Total Cost oft Ownership, TCO) als einen der wichtigsten Gründe für den Open-Source-Einsatz (siehe auch: Die Zukunft von Open Source). Viele erhoffen sich zudem, neue IT- oder Softwareprojekte leichter anstoßen zu können. Indirekt spielt auch dabei das Kostenargument eine Rolle. Einige der befragten Unternehmen gaben zudem an, mit Hilfe von Open-Source-Software Risiken minimieren zu wollen, die sich aus der Abhängigkeit von einem einzigen Softwarelieferanten ergäben.

Gartner identifizierte darüber hinaus "Business-Gründe", die offenbar für einen Open-Source-Einsatz ausschlaggebend sind. Dazu gehört die Erwartung, neue Produkte schneller auf den Markt bringen zu können und dabei die Kosten für Forschung und Entwicklung zu drücken.

Unterm Strich profitieren Open-Source-Systeme sogar von der sich verschlechternden wirtschaftlichen Situation vieler Unternehmen, beobachtet Gartner. Die knapper kalkulierten IT-Budgets gingen vor allem zu Lasten proprietärer oder kommerzieller Software. Die Analysten warnen in diesem Zusammenhang vor den versteckten Kosten quelloffener Software. Zwar erfüllten Open-Source-Projekte in 80 Prozent der Fälle die damit verbundenen Erwartungen. Doch Unternehmen sollten bedenken, dass der personelle Aufwand für das Anpassen der jeweils genutzten Open-Source-Komponenten schnell die Anschaffungskosten für herkömmliche Softwarelizenzen übersteigen könne.

Was gegen Open Source spricht

Die größte Hürde für den Open-Source-Einsatz in Unternehmen liegt laut der Studie in den dafür benötigten Governance-Strukturen. Hinzu komme die Vielzahl an Bedingungen und Lizenzformen, die eine Nutzung regeln. "Es kann ein frustrierender Prozess sein, bis man versteht, wann und wie sich eine Open-Source-Alternative verwenden lässt", erläutert Wurster. Angesichts der wachsenden Popularität quelloffener Software dürften diese Probleme aber mit der Zeit abnehmen.