Finanzkrise

Outsourcing in Krisenzeiten

10.11.2008
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.

Weniger Provider - weniger Steuerungsaufwand

Auch durch die anhaltende Neigung der Unternehmen, die Zahl ihrer Provider zu reduzieren, um den Steuerungsaufwand zu verringern, schreitet die Konsolidierung voran. "Das Thema Kostensenkung rückt wieder in den Fokus, und damit kehren viele Outsourcing-Anwender zur Zusammenarbeit mit nur einem Provider zurück", beobachtet Martyn Hart, Chairman der britischen National Outsourcing Association (NOA). "Denn Anbieterauswahl, Due Diligence und Management werden dadurch wesentlich kostengünstiger." Verbreitet ist zudem das Modell, einen so genannten Aggregator zu beauftragen, der die anderen Dienstleister verwaltet und den Auftraggeber damit von dieser Aufgabe entlastet.

Strategische Partner entlasten den Anwender

Allerdings befreit ein strategischer Partner den Anwender nicht von seiner Verantwortung für das Erreichen der Outsourcing-Ziele, warnt Filippo Passerini, CIO & Global Services Officer bei Procter & Gamble. Der Konsumgüterkonzern konnte mit Hilfe von diversen Partnern seine externen Services konsolidieren und die Kosten auf diese Weise kräftig senken, musste dabei aber auch einiges dazulernen: "Wir dachten anfangs, wenn wir einen großen Provider haben, der die anderen steuert, dann klappt das schon. Aber das war ein Irrtum." Insbesondere der erhoffte Innovationsbeitrag sei so nicht zu realisieren gewesen: "Dieser Anspruch lässt sich nur verwirklichen, wenn der Auftraggeber das Zepter in der Hand behält", so der CIO. Er müsse definieren, welche Art von Business-Mehrwert er sich vorstelle, und dem Provider die dafür relevanten Maßnahmen nennen. "Auch wenn der Provider sehr innovativ ist - bis er zu Innovationen beim Kunden beiträgt, ist es ein langer und steiniger Weg."