Praxistest: Samsung SGH-i300

02.04.2007

Ausstattung

Die im SGH-i300 integrierte 1,3-Megapixelkamera liefert durchaus ansehnliche Ergebnisse, denen es im Vergleich zu designierten Kamerahandys in erster Linie an Helligkeit und Brillianz mangelt und die deutliche Artefakte der JPEG-Kompression zeigt ? für Abzüge ist das zu schwach. Es gibt einen Weißlichtabgleich, Digitalfilter, Serien- oder Mosaikaufnahmen und einen Selbstauslöser für Gruppenfotos. Das unter der Kameralinse verbaute LED-Blitzlicht beleuchtet Motive auch in etwas mehr als einem Meter Entfernung. Der Videomodus liefert versandfertige Bewegtbilder mit maximal 176x144 Pixeln Auflösung in mobiltelefontauglicher 3GP-Kodierung.

Für die Wiedergabe von Filmen und Musik steht dem i300 Microsofts obligatorischer Windows Media Player 10 zur Verfügung, der sich auf automatische Playlists, Shuffle- und Wiederholungsmodi versteht. Die Liste der Medienformate, die sich mit dem Media Player wiedergeben lassen, ist lang. Neben allen gängigen MP3-Formaten kann das i300 auch WAV-, MIDI-, MMF-, AMR- und Media Player 9-Formate sowie WMA-Dateien abspielen. Probleme traten bei den von QuickTime / iTunes genutzten AAC-Files auf, die der Media Player nicht immer fehlerfrei wiedergibt. Als Videoformate kommen 3GP- und MPG4-Videos in Frage, die auch im Vollbild-Modus abgespielt werden können. Über eine separat zu startende Applikation lassen sich auch die von der Desktop-Version bekannten SRS-Effekte wie Bassverstärker und Audio-Widening (WOW-Effekte) hinzufügen. Wird die Musik über die rückseitig verbauten Stereo-Speaker wiedergegeben, hat die Aktivierung von Equalizer oder Digitalfilter keinen nennenswerten Einfluss auf den Klang, Kopfhörer-Nutzer werden dagegen ihre wahre Freude an dem Feature haben. Weniger sinnvoll, aber hübsch anzuschauen, ist die Visualisierung des wiedergegebenen Files, die mit bunten Equalizer-Reglern munter auf dem Display den Takt mithopst. Platz finden die Medientitel auf der integrierten Festplatte von Cornice, die bis zu 3GB Daten aufnimmt. Wählt man eine Datei von der Harddisk, macht sich eine kurze Verzögerung bemerkbar, bis der Titel zu spielen beginnt, die laufende Wiedergabe wird aber auch durch starkes Schütteln oder einen Sturz des Geräts nicht beeinträchtigt. Neben den 3GB Plattenplatz bietet das i300 40MB freien internen Flash-Speicher und einen Transflash-Slot, mit dem man z.B. schnell größere Dateisammlungen aufs i300 überspielen kann.

Kontaktverwaltung und Kalender des i300 entsprechen dem üblichen Windows Smartphone 2003-Umfang, der im wesentlichen die Standardfunktionalität der Desktop-Software Outlook übernimmt. Die Kontaktliste ermöglicht die Filterung durch Kontaktgruppen und reagiert intelligent auf die Eingaben des Nutzers: Tippt man einige Ziffern auf der Tastatur, werden sowohl Kontakte angezeigt, deren Namen die jeweilige Buchstabenkombination beinhalten oder deren zugewiesene Nummer auf die eingegebene Ziffernfolge passt. E-Mails lassen sich in einstellbaren Intervallen vopn POP/IMAP-Servern abrufen und ohne Größenbeschränkung übers SMTP-Protokoll versenden. SMS und MMS werden wie E-Mails listenbasiert in ihre jeweiligen Postein- und Ausgänge sortiert, eine eigene Ordnerstruktur lässt sich für die mobilen Nachrichten leider nicht festlegen. Email-Attachments gängiger Office-Formate, Bilder, PDFs und HTML-Seiten können mit dem integrierten Picsel-Viewer im originalgetreuen Layout und stufenlosem Zoom betrachtet werden. Fürs Websurfing steht der typische Microsoft Pocket Internet Explorer bereit, der anstandslos WAP-, XHTML- oder HTML-Seiten in Spalten- und Desktopansicht darstellen kann.

In Puncto Connectivity liefert das i300 ein zwiespältiges Bild: zwar lässt sich Musik in Stereoqualität via A2DP auf kabellose Headsets übertragen, mangels OBEX/FTP-Profil können Daten aber nicht direkt mit einer Windows-Installation ausgetauscht werden. Stattdessen kann man ActiveSync über die serielle Drahtlosschnittstelle ans i300 koppeln und Daten versenden. Übers Dialup-Networking-Profil oder das USB-Datenkabel lässt sich das Handy problemlos als GPRS-schnelle Brücke ins Internet nutzen oder mit Kfz-Freisprecheinrichtungen koppeln. Daten lassen sich auch via Infrarotport versenden, dessen Auge nicht ohne Grund besonders groß am Kopf des i300 hervorsticht: dank einer mitgelieferten Zusatzapplikation kann das i300 als Fernsteuerung für beliebige Gerätschaften der Heimelektronik verwendet werden. Die Software kann von bereits vorhandenen Fernsteuerungen lernen und macht das Handy eingeschränkt zur Universalfernbedienung.

Praxistest: Samsung SGH-i300
Praxistest: Samsung SGH-i300
Foto:
Praxistest: Samsung SGH-i300
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Praxistest: Samsung SGH-i300
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Damit sich Käufer des i300 nicht allzu sehr über die etwas angestaubte Optik des 2003er-Systems ärgern, legt Samsung dem Handy einige Tools in die Wiege, die die Menüführung deutlich aufwerten. Zwei Startbildschirmerweiterungen docken sich bei Bedarf am unteren Rand des Home-Screens an und erstatten in kleinen Infoblöckchen Bericht über aktuelle Termine, verpasste Anrufe und den Posteingang. Darüber hinaus lässt sich über die kleinen Docks direkter Zugriff auf den Medienplayer oder den Inhalt der Festplatte nehmen. Mit Hilfe eines Programmlaunchers lassen sich häufig genutzte Funktionen komfortabel in Form von mehreren 3x3-Gittermenüs anzeigen. Unter dem Punkt "Aufgabenmanager" verbirgt sich ein äußerst hilfreicher Taskmanager, mit dem sich einzelne Applikationen gezielt beenden lassen. Wer gerne über Bluetooth-Headsets telefoniert, freut sich über die Spracherkennungssoftware, mit der sich sprecherunabhängig Namen wählen oder Funktionen aufrufen lassen.