Grids für Unternehmen
Forschungsinstitute und Rechenzentren nutzen solche Computer-Grids schon länger intensiv. Diesen Erfahrungsschatz hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO zusammen mit den Fraunhofer-Instituten für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM, für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST und für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI auch für Unternehmen zugänglich gemacht - etwa für die Pharma-, Automobil-, Medien und Finanz- und Ölindustrie.
Das Zusammenspiel verschiedener Rechner über Unternehmens- und Ländergrenzen hinweg regelt eine von den Fraunhofer-Instituten entwickelte Software. »Diese Middleware-Komponenten analysieren, an welchem Unternehmensstandort Ressourcen frei sind, wo also aktuelle Jobs gerechnet werden könnten, aber auch, ob die Ressourcen überhaupt zu den Anforderungen passen«, sagt Anette Weisbecker, Direktorin des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart. Unternehmen können die Software auf den eigenen Rechnern oder bei einem externen Betreiber wie zum Beispiel der Fraunhofer-Gesellschaft nutzen.
Der Zugang zum virtuellen Superserver und seinen Daten erfolgt über ein Portal im öffentlichen Internet oder im Intranet des Unternehmens. Die Idee des Portals: Der Anwender soll sich nicht mit dem Rechner-Grid oder bestimmten Applikationen beschäftigen müssen, sondern nur mit der Aufgabe, die es zu lösen gilt. Für welche Firmen sich Grid Computing rechnet, hängt von der Aufgabenstellung ab. »Nicht nur große, auch kleine innovative Unternehmen mit anspruchsvollen technische Anwendungen oder ganz spezielle Applikationen sind die richtigen Kandidaten für den Einsatz von Grid Computing«, versichert Weisbecker. Mit einem von der Fraunhofer-Gesellschaft angebotenen Grid-Check können Unternehmen prüfen, ob und wie sich der Einsatz lohnt.