Leistungsfähiges Mittelklasse-Handy für unter 500 Euro

Samsung Galaxy A55 5G im Test

15.06.2024
Von Jon Mundy und
Denise Bergert ist Fotografin und IT-Journalistin aus Chemnitz.

Samsung Galaxy A55 Benchmark

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In Hinblick auf die Speicher-Ausstattung können Sie beim Galaxy A55 5G aus 128 und 256 Gigabyte wählen. Der Speicher ist außerdem per microSD-Karte erweiterbar. Diese belegt dann jedoch einen der beiden SIM-Kartensteckplätze. Das Galaxy A55 bietet weiterhin 5G-Konnektivität, Bluetooth 5.3, Wi-Fi 6 und NFC für mobile Zahlungen. Für ein Mittelklasse-Handy ist diese Ausstattung ausgezeichnet.

Kameras

  • 50-MP-Hauptkamera

  • 12-MP-Ultraweitwinkel

  • 5-MP-Makro

  • 32-MP-Selfiekamera

Während sich bei der Verarbeitung, dem Display und dem Prozessor im Vergleich zum Galaxy A54 5G viel getan hat, bleibt die Kamera-Ausstattung gleich. So stehen eine 50-Megapixel-Hauptkamera mit einer f/1,8-Blende und OIS, eine 12-Megapixel-Ultraweitwinkel- und eine 5-Megapixel-Makrokamera zur Verfügung. Auf der Vorderseite verbaut Samsung eine Selfie-Kamera mit 32 Megapixeln.

Foto: Jon Mundy / Foundry

Es gibt einige Verbesserungen bei der Bildverarbeitung, aber im Großen und Ganzen sind die Foto-Fähigkeiten des Galaxy S55 5G mit denen des Vorgänger-Modells identisch.

Die Hauptkamera leistet gute Arbeit und liefert bei guten Lichtverhältnissen detailreiche Bilder mit den von Samsung gewohnten Farben. Nachtaufnahmen sind weniger gut, mit einem Hauch von Körnung und Weichzeichnung. Ich habe außerdem ein seltsames grünes optisches Artefakt entdeckt. Wenn Sie in dieser Preisklasse etwas Besseres wollen, sollten Sie sich das Google Pixel 7a anschauen.

Foto: Jon Mundy / Foundry

Die 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera des A55 ist für Landschaftsaufnahmen sehr nützlich. Der Qualitätsabfall und die Inkonsistenz der Farbtöne im Vergleich zum Hauptsensor sind jedoch ziemlich ausgeprägt. Samsung geht mit seiner 5-Megapixel-Makrokamera ein wenig weiter als die meisten anderen Hersteller und liefert passable Nahaufnahmen. Die Kamera ist jedoch immer noch ein überflüssiger Zusatz. Ich bevorzuge den nüchternen Dual-Linsen-Ansatz des Nothing Phone (2a) und des Pixel 7a.

Beim Galaxy A55 gibt es kein spezielles Teleobjektiv. Die Aufnahmen mit zweifach Digital-Zoom sehen dank des soliden Hauptsensors und des zuverlässigen Beschneidungssystems von Samsung aber ziemlich solide aus. Allerdings werden Sie mit zunehmender Unschärfe zu kämpfen haben, wenn Sie in den Bereich von vierfach und zehnfach Zoom vordringen.

Foto: Jon Mundy / Foundry

Die 32-Megapixel-Frontkamera von Samsung macht einen hervorragenden Job bei Selfies. Die Hauttöne sind natürlich, das Motiv ist gut definiert und die Hintergrundunschärfe ist auch ohne aktivierten Porträtmodus gut. Sie hat ein etwas größeres Sichtfeld als viele andere Kameras, was für Gruppenaufnahmen besser geeignet ist. Die Standardansicht sorgt für eine gleichmäßige Nahaufnahme, ohne dass die Details merklich abnehmen.

Die Videoaufzeichnung ist anständig und reicht bis zu 4K bei 30 Bildern pro Sekunde oder 1080p bei 60 Bildern pro Sekunde. Der optische Bildstabilisator (OIS) sorgt für eine angemessene Bildstabilität.

Akkulaufzeit & Aufladen

  • 5.000 mAh Akku

  • 25 Watt Aufladung

  • Kein Adapter im Lieferumfang

Samsung hat dem Galaxy A55 5G einen Akku mit 5.000 Milliamperestunden spendiert. Zusammen mit dem neuen Exynos-Chip ergibt das eine beeindruckende Akkulaufzeit.

Das Galaxy A55 5G kommt zwei Tage bei normaler Nutzung mit einer Ladung aus.

Im praktischen Einsatz habe ich die Ausdauer des Galaxy A55 5G als stark empfunden. An einem 15-Stunden-Tag, mit 4 Stunden und 30 Minuten Bildschirmnutzung, landete der Akku am Abend bei 63 Prozent. An einem besonders intensiven Tag mit 7 Stunden und 50 Minuten Bildschirmnutzung hielt das Galaxy A55 5G mit 22 Prozent Restlaufzeit bis zum Schlafengehen durch.

Das ist beeindruckend und deutet darauf hin, dass das Galaxy A55 5G volle zwei Tage bei normaler Nutzung mit nur einer Akkuladung durchhalten kann.

Foto: Jon Mundy / Foundry

Die PC Mark Work 3.0 Test liegt mit einer Akkulaufzeit von 12 Stunden und 26 Minuten zwar einige Stunden hinter dem Nothing Phone (2a), übertrifft aber deutlich das Pixel 7a und das Motorola Edge 40 Neo.

Die einzige Schwäche ist Samsungs mittelmäßige Ladegeschwindigkeit. Mit nur 25 Watt erreichen Sie in 30 Minuten bei leerem Akku etwa 50 Prozent. Das Nothing Phone (2a) unterstützt 45 Watt, während das Redmi Note 13 Pro+ 5G satte 120 Watt bietet. Bei letzterem ist das schnelle Ladegerät sogar bereits im Lieferumfang enthalten.

Es gibt außerdem keine Möglichkeit zum kabellosen Laden, was nicht allzu überraschend ist. Das Pixel 7a bietet dieses Feature, ist damit in der Mittelklasse aber eher ein Ausreißer.

Software & Apps

  • Android 14

  • One UI 6.1

  • Vier Jahre Betriebssystem-Updates

Samsung liefert das Galaxy A55 5G mit Android 14 aus. Die neueste Android-Version kombiniert das Unternehmen mit seiner Benutzeroberfläche One UI 6.1. Damit ist es auf Augenhöhe mit dem Flaggschiff des Unternehmens, der Galaxy S24-Serie. Beim A55 müssen Sie allerdings auf die KI-Funktionen der teureren Modelle verzichten.

Foto: Jon Mundy / Foundry

One UI ist eine glatte, flexible, farbenfrohe und voll ausgestattete Benutzeroberfläche, die sich als wahre Freude für Tüftler erweist. Wenn Sie sich im Laufe der Jahre von Samsung abgewandt haben, haben Sie vielleicht schon die sauberen, stromlinienförmigen Freuden von Standard-Android und den UIs erlebt, die sich näher an Googles Bedienoberfläche orientieren.

Für jemanden, der auf den Geschmack gekommen ist, kann sich die One UI mit ihren vielen vorinstallierten Apps sehr unübersichtlich und sogar ein wenig schwerfällig anfühlen.

Samsung verspricht vier Jahre lang wichtige Betriebssystem-Upgrades für das Galaxy A55 5G und bis zu fünf Jahre lang Sicherheitsupdates. Das ist ziemlich viel für ein Mittelklasse-Handy.

Foto: Jon Mundy / Foundry

Preis & Verfügbarkeit

Im Online-Shop von Samsung ist das Galaxy A55 5G mit 125 Gigabyte Speicher für 479 Euro erhältlich. Die Version mit 256 Gigabyte kostet 529 Euro. Wesentlich günstiger geht es bei Online-Händler Amazon. Hier ist die 128-Gigabyte-Ausführung für 402 Euro erhältlich. Ebenfalls Sparpotenzial bietet die 256-Gigabyte-Version für 449 Euro.

Das Galaxy A54 5G kostete zum Launch im vergangenen Jahr in der Version mit 128 Gigabyte Speicher 490 Euro. Das Galaxy A55 5G ist mit 479 Euro geringfügig günstiger. Trotzdem zögere ich noch, das Galaxy A55 5G als Schnäppchen zu bezeichnen. Nicht, wenn das Nothing Phone (2a) bereits für 329 Euro und das Motorola Edge 40 Neo ebenfalls für 329 Euro zu haben sind.

Sollten Sie das Samsung Galaxy A55 5G kaufen?

Samsung hat das Galaxy A54 5G konsequent weiterentwickelt. Das Smartphone ist ein weiteres rundum leistungsfähiges Mittelklassegerät mit einer deutlich verbesserten Verarbeitung, einem größeren Display und einer höheren Leistung.

Es wäre zwar schön gewesen, wenn es in den Bereichen Kamera und Display noch weitere Upgrades gegeben hätte. Es handelt sich jedoch um solide Komponenten, die auch im Jahr 2024 noch mithalten können.

Das Smartphone kostet zwar etwas weniger als sein Vorgänger. In Anbetracht von günstigeren Konkurrenten wie dem Nothing Phone (2a) und dem Motorola Edge 40 Neo kann ich es jedoch immer noch nicht als Schnäppchen bezeichnen. Samsung könnte außerdem die Ladegeschwindigkeit verbessern, insbesondere im Vergleich zu einigen Mittelklasse-Konkurrenten.

Das Galaxy A55 5G ist zudem größer und sperriger denn je. Dennoch bleibt es eine klare Empfehlung für alle, die weniger als 500 Euro für ein Smartphone ausgeben möchten.

Specs

Android 14 mit One UI 6.1
6,6 Zoll, FHD+, OLED, 120 Hz, flaches Display
Fingerabdrucksensor im Display
Exynos 1480
8 GB RAM
128 GB / 256 GB Speicher, Support für microSD
50 MP, f/1,8 Hauptkamera
12 MP Ultraweitwinkel-Kamera
5 MP Makro-Kamera
Bis zu 4K bei 30 fps für Videos mit Hauptkamera
32-MP-Frontkamera
Stereo-Lautsprecher
Dual-SIM
Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac/6
Bluetooth 5.3
5.000 mAh Akku
25 W Aufladung
161,1 × 77,4 × 8,2 mm
213 g
Farben: Awesome Lime, Awesome Graphite, Awesome Violet, Awesome White

(PC-Welt)