Für iOS, Android, Blackberry und Co.

Schritt für Schritt zur eigenen App

24.08.2011
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

4. Technische Implementierung

Während im Consumer-Markt native Anwendungen dominieren, erwarten viele deutsche ITK-Unternehmen, dass Web-basierende Apps in Zukunft den B2B-Markt stärker beherrschen werden.
Während im Consumer-Markt native Anwendungen dominieren, erwarten viele deutsche ITK-Unternehmen, dass Web-basierende Apps in Zukunft den B2B-Markt stärker beherrschen werden.
Foto: Bitkom

Die Strategie und die Erfahrungen der letzten Schritte sind in der Implementierungsphase umzusetzen. Spätestens jetzt sollte klar sein, welche Technologien zum Einsatz kommen sollen. Dabei lautet die große Frage: nativ oder Web-basiert? Derzeit dominieren native Anwendungen sowohl den iOS- als auch den Android-Markt. Wie die zuvor erwähnte Bitkom-Studie nahe legt, wird sich diese Tendenz im B2C-Bereich möglicherweise kaum ändern. So erwarten 72 Prozent der interviewten Unternehmen, dass native Apps in den nächsten fünf Jahren den Consumer-Markt nach wie vor beherrschen werden.

Gegenüber Web-Lösungen können native Apps meist aufgrund ihrer hohen Performance, ansprechenden UIs und Benutzerfreundlichkeit punkten. Wer native Apps für iPhone und iPad entwickeln möchte, muss mit "Xcode”, Apples eigener Entwicklungsumgebung, und mit der Programmiersprache Objective-C arbeiten. Android basiert auf Java und verlangt die Nutzung von anderen Frameworks, Tools und IDEs. Im Falle von BlackBerry beziehungsweise Windows Phone 7 sind wiederum andere Tools einzusetzen. Sollen also mehrere Plattformen unterstützt werden, sind native Implementierungen in der Regel aufwändiger und damit auch teurerer, da man für jede Zielplattform eine spezielle Version mit eigener Code-Basis realisieren muss. Von Nachteil könnte hier zudem die Tatsache sein, dass iPhone- beziehungsweise Java-Experten nicht nur teuerer, sondern in der Regel auch schwieriger zu finden sind als Web-Programmierer, die mit HTML, JavaScript und CSS arbeiten.

Kostenlose und professionelle Framework-Lösungen wie etwa "Sencha Touch” ermöglichen die Entwicklung plattformunabhängiger Apps auf Basis bewährter Web-Standards wie HTML, CSS und JavaScript.
Kostenlose und professionelle Framework-Lösungen wie etwa "Sencha Touch” ermöglichen die Entwicklung plattformunabhängiger Apps auf Basis bewährter Web-Standards wie HTML, CSS und JavaScript.
Foto: Diego Wyllie

Vor diesem Hintergrund bieten vertraute Web-Standards einen effizienten und kostengünstigen Weg, plattformunabhängige Apps zu entwickeln, die auf iPhone, Android, Blackberry & Co. laufen können. Framework-Lösungen wie etwa "Sencha Touch”, "PhoneGap”, "Appcelerator Titanium” oder "Rhomobile” können dabei die Entwicklung mobiler Web-Anwendungen deutlich vereinfachen. Damit lassen sich auf Basis von HTML, CSS und JavaScript Apps realisieren, die App Store-fähig sind und den Vergleich mit nativen Applikationen nicht scheuen müssen.