Windows Server 2012

Management aktiv gestalten

Schritte in die Hybrid Cloud

12.09.2013
Von 
Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Idealerweise bekommt man sämtliche Vorzüge der Cloud aus einer Hand geliefert, wie dies etwa bei Microsoft der Fall ist. Für den gezielten Aufbau einer effizienten Private Cloud-Infrastruktur stehen mit Windows Server 2012 und der Verwaltungsplattform Microsoft System Center 2012 die nötigen Werkzeuge zur Verfügung. Die Vorteile liegen in der Skalierbarkeit und Flexibilität sowie der Senkung von Kosten und Komplexität. Vor allen Dingen aber kann mit der Riese aus Redmond mit einem einzigartigen Trumpf aufwarten: dem Aufbau von Hybriden Infrastrukturen aus Private Cloud und Public Cloud unter Einbeziehung der bisherigen IT-Landschaft, die weithin von Microsoft-Produkten geprägt ist. In den vergangenen Monaten hat der Anbieter auch seine Public Cloud-Plattform Windows Azure beeindruckend nach vorne entwickelt. Die Experton Group adelt in ihren Cloud Vendor Benchmark Azure zu einem „Performer des Jahres". „Kaum eine Plattform hat sich in den letzten zwölf Monaten dermaßen erfolgreich weiterentwickelt", so die Studienautoren Carlo Velten und Steve Janata. „Anhand von Azure wird auch gut deutlich, wie IaaS und PaaS sukzessive zusammenwachsen." Experton geht davon aus, dass Microsoft mit seinem Partner-Ökosystem vermehrt Unternehmenskunden vom Cloud Computing überzeugen wird.

Umfassendes Cloud-Angebot

In der Microsoft-Welt sind also mittlerweile alle Services, die man für erfolgreiches Hybrid Cloud Computing benötigt, aus einer Hand verfügbar. In diesem speziellen Fall sogar noch mit dem Alleinstellungsmerkmal der besonders reibungslosen Verzahnung mit vorhandenen On-Premise-Lösungen. Diese Fortentwicklung auf der Angebotsseite sollte die Anwender aber nicht zum Irrglauben verführen, dass sich in der gemischten Wolke alle Probleme von selbst lösen. Dave Bartoletti, Analyst bei Forrester Research, arbeitet in einer Studie heraus, worin die entscheidende Management-Herausforderung bei der Hybrid Cloud besteht. Die aktuelle Lage sehe so aus: Die Hälfte der Firmen sei momentan dabei, eine eigene Private Cloud aufzubauen. Parallel tummelten sich ihre Entwickler in der Public Cloud, um mit Hilfe der dort vorhandenen Möglichkeiten elastische Apps zu bauen und Legacy-Funktionalitäten auszuweiten. Auch ohne den strategischen Plan, über den Dummies verfügen, ist man so flugs in der Hybrid Cloud angekommen. Aber dieser Mix muss laut Bartoletti gemanaged werden. Momentan geschehe das häufig, indem die Software Developer nolens volens die Management-Aufgaben für das cloud-basierte IT-Portfolio miterledigen. Auf Dauer führe aber kein Weg daran vorbei, dass Spezialisten für Infrastructure & Operations (I&O) das Problem in die Hand nähmen.

„In der Cloud-Ära besteht die neue Rolle darin, Leitplanken aufzubauen, die die Entwickler zu den besten Cloud Services führen", schreibt Bartoletti. Während die Developer ihrem Kerngeschäft nachgehen und testen, sollte man ihnen möglichst aus dem Weg bleiben, um hinterher den operativen Support für die Apps zu liefern. Die beim Management traditioneller Rechenzentren erlernten Skills müssten neu auf die Applikationsebene fokussiert werden. Zwei Ziele sollten I&O-Profis laut Bartoletti dabei immer im Blick haben: größtmögliche Produktivität für die Entwickler sowie ständige Optimierung von Laufzeit-Performance, Verfügbarkeit und Kosteneffizienz – unabhängig davon, wo die Cloud-Apps bereitgestellt werden. Performance, Verfügbarkeit und Kosteneffizienz hat Microsoft jüngst im Rahmen der allgemeinen verfügbaren Windows Azure Infrastructure Service noch einmal deutlich verbessert – ebenso wie die Navigation für Entwickler durch Templates. Der „Performer des Jahres" hat seit dem Ritterschlag durch die Experton Group längst weiter an der Optimierung seines Angebots gearbeitet. Dem Aufbruch in die Hybrid Cloud steht so gesehen wirklich nichts mehr im Weg.