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Siemens-Affäre weitet sich aus: Haftbefehle gegen Ex-Manager

16.11.2006

Siemens wollte die neue Entwicklung unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen nicht näher kommentieren. Der Konzern hat bereits angekündigt, die Staatsanwaltschaft bei ihren Ermittlungen mit allem Nachdruck unterstützen zu wollen. Zugleich betonte das Unternehmen, dass alle Mitarbeiter Verhaltensrichtlinien unterschreiben müssten, die unter anderem vorschreiben, sich an die Gesetze zu halten. Auch Schmidt-Sommerfeld erklärte: "Die Firma Siemens AG zeigte sich kooperativ."

Bei den Ermittlungen geht es um Unregelmäßigkeiten in der Siemens-Festnetzsparte Com, die derzeit aufgelöst wird. Die Beschuldigten sollen das Geld über Tarnfirmen und so genannte Offshore-Gesellschaften im Ausland die rund 20 Millionen Euro beseite geschafft haben. Bei der Razzia wurden umfangreiche Unterlagen sichergestellt. Die Auswertung werde sicher noch längere Zeit in Anspruch nehmen.

Einzelheiten zu den Geldflüssen und beteiligten Firmen wollte die Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen. Entscheidend für die Auswirkungen auf den Konzern dürfte nach Einschätzung in Branchenkreisen vor allem auch sein, ob sich die Verdächtigen mit dem Geld persönlich bereicherten oder ob damit Schmiergelder für Aufträge im Ausland gezahlt wurden. Als mögliche Länder werden dabei im Umfeld Griechenland und die Schweiz genannt. (dpa/tc)