Ja zu Consumer-IT

So werden CIOs die Spielverderber-Rolle los

12.02.2013
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Kunden und Mitarbeiter bewegen sich immer selbstverständlicher in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Xing. Ob sie das als Privatpersonen oder als Angestellte eines Unternehmens tun, lässt sicher immer schwieriger auseinanderhalten. Es ist auch die Frage, ob es überhaupt nötig ist, beides zu trennen.

Umgang mit SaaS-Angeboten nicht bekämpfen, sondern regeln

Der bessere Weg wäre, über Unternehmensrichtlinien und Verhaltensmaßregeln dafür zu sorgen, dass Mitarbeiter ihr Unternehmen angemessen vertreten und repräsentieren. Zudem ist es nötig, genau zu definieren, was Unternehmen in sozialen Netzwerken machen und wie sie sie fürs Geschäft nutzen wollen. Beides ist nicht unbedingt primäre Aufgabe der CIOs, sondern von Geschäftsleitungen und Fachbereichen. Aber es schadet sicher nicht, wenn die IT-Abteilungen solche Diskussionen anschieben oder forcieren.

Die Zahl ernst zu nehmender Public Cloud- und Software-as-a-Service-Angebote (SaaS) wächst. Grundsätzlich ist das begrüßenswert, denn sie erleichtern den Mitarbeitern viele kleine Aufgaben und entlasten die IT von der Notwendigkeit, solche Anwendungen und Speicher in der Unternehmens-IT einzuführen. Das spart Aufwand und damit Geld für Anschaffung und Wartung. Zugleich muss die IT aber die Arbeit in Richtung Management und Kontrolle von Service-Providern verschieben, um die Service-Qualität, die Sicherheit und die Delivery zu sichern.

Keine Alternative zu Konsumerisierung

Es gibt also keine Alternative dazu, sich als CIO der Konsumerisierung zuzuwenden, findet IDC. Wenn sich nicht die IT-Abteilung um diese Dinge kümmert, werden es die Konsumenten selber in die Hand nehmen und sich in einer Schatten-IT trefflich einrichten. Den CIO bringt das strategisch ins Hintertreffen, weil es die Existenzberechtigung der IT-Abteilung wenigstens zum Teil infrage stellt. Schließlich können sich Mitarbeiter und Kunden auch selber helfen. Konstruktiv wird das ganze für die IT nur, wenn sie den Anwendern mit Rat und Tat für Applikationen, Sicherheit und Performance zur Seite steht.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation CIO. (ph)