Viele Unternehmen haben zudem in den letzten Jahren betriebswirtschaftliche Standardsoftware eingeführt und dabei versucht, auch die Stammdatenverwaltung in den Griff zu bekommen. Hierzu bauten sie eigene Instanzen eines ERP-Systems wie SAP R/3 als Stammdaten-Master auf.
Dieser Ansatz gibt laut IDS-Manager Oerter auch heute noch Sinn, wenn Konzerne weltweit auf R/3 konsolidiert haben. Anwender können in einer solchen homogenen Umgebung die benötigten Stammdaten aus den ERP-Systemen über die bewährte Schnittstelle Application Link Enabling (ALE) integrieren und abgleichen sowie standardmäßig eine ganze Reihe von Geschäftsobjekten übernehmen (Klassen und Merkmale, Objekte aus Modulen wie "R/3 EH&S" oder "R/3 QM").
Müssen Stammdaten indes auch auf anderen operativen Systemen vorgehalten und unternehmensweit synchronisiert werden, greifen solche Ansätze nach Ansicht von Oerter zu kurz. Typische Auslöser für ein Integrationsprojekt sind dann laut Wilfried Dauth, Manager Technical Sales Websphere Product Center bei IBM, Systemeinführungen und die Verknüpfung operativer Lösungen etwa nach Übernahmen. Hinzu kommen handfeste wirtschaftliche und strategische Gründe: Oft ist ein Reporting in der Lieferanten- und Kundenanalyse sowie Finanzplanung aufgrund inkonsistenter und verstreuter Daten nicht möglich. "Viele kaufen parallel ein, ohne anhand der Stammdaten erkennen zu können, dass andere Abteilungen die gleichen Produkte erwerben", warnt Dauth. Dadurch gehen Rabatte und Einspareffekte verloren.