Eine neue Ära für Windows-Laptops

Surface Laptop 7 im Test

28.07.2024
Von Matthew S. Smith und
Michael Söldner schreibt News zu den Themen Windows, Smartphones, Sicherheit, Hardware, Software, Gaming, Auto sowie Raumfahrt auf pcwelt.de.
Die unglaubliche Akkulaufzeit und die hohe Leistung des Surface Laptop 7 von Microsoft mit Snapdragon X Elite haben ihren Preis. Ein ausführlicher Test.
Foto: Matthew Smith / IDG

Auf einen Blick

Pro

  • Attraktiv, schlank und leicht

  • Erstklassige Akkulaufzeit

  • Ausgezeichnete drahtlose Konnektivität über Wi-Fi 7

  • Gute Leistung im Alltag

Kontra

  • Tastatur bleibt hinter der Konkurrenz zurück

  • Die Bildqualität des IPS-Touchscreens kann nicht mit der eines OLED-Bildschirms mithalten

  • Unzureichende Leistung für Spiele

Fazit

Die starke Prozessorleistung des Microsoft Surface Laptop und die erstklassige Akkulaufzeit beweisen, dass der Wechsel zur ARM-Architektur klappen kann. Doch die meisten Gelegenheitsspieler sollten sich die Anschaffung zweimal überlegen.

Eine neue Ära für Windows-PCs bricht gerade an.

Das neueste Microsoft Surface Laptop (zusammen mit dem überarbeiteten Surface Pro) ersetzt Intel- und AMD-Prozessoren durch Qualcomm-Chips. Das ist nicht das erste Mal, denn frühere Surface-Geräte wie das Surface Pro 9 5G setzten schon auf Qualcomm-Technik. Aber diese Geräte waren nur ein Vorgeschmack.

Das Surface Laptop 7 ist nur mit dem Snapdragon X von Qualcomm erhältlich. Es sind keine Varianten mit Intel- oder AMD-CPUs verfügbar oder geplant. Dieser mutige Schritt verhilft dem Surface Laptop zu einer hohen Leistung und einer geradezu spektakulären Akkulaufzeit. Und er ist gleichzeitig der erste KI-gestützte Copilot+ PC von Microsoft.

Technische Daten und Funktionen

Die faszinierendste Komponente des Microsoft Surface Laptop ist natürlich der Qualcomm Snapdragon X Elite Chip. Dabei handelt es sich um einen System-on-a-Chip, der bis zu 12 CPU-Kerne mit der integrierten Qualcomm Adreno-Grafik kombiniert. Die Einstiegsvarianten des Surface Laptop haben einen 10-Kern-Prozessor, aber das von mir getestete Modell konnte auf 12 Kerne zurückgreifen.

CPU: Qualcomm Snapdragon X Elite (12 Kerne)
Speicher: 32 Gigabyte LPDDR5x
Grafik/GPU: Integrierte Adreno-Grafik von Qualcomm
Neuronale Verarbeitungseinheit (NPU): Qualcomm Hexagon
Display: 13.8-Zoll, 2.304 × 1.536 Auflösung, 3:2 Seitenverhältnis, 120 Hertz IPS-LED Touchscreen
Speicher: 1 Terabyte PCIe Gen 4 SSD
Webcam: 1080p, mit Dual-Mikrofonanordnung
Konnektivität: 2x USB-C, 1x USB-A, 1x Surface Connector, 1x 3,5 mm Combo Audio
Netzwerke: Wi-Fi 7, Bluetooth 5.4
Biometrische Daten: Windows Hello-Gesichtserkennung über Webcam
Akku-Kapazität: 54 Wattstunden
Abmessungen: 301 × 220 × 17,5 Millimeter
Gewicht: 1,34 Kilogramm
MSRP: 1.899,00 Euro

Abgesehen vom Prozessor war das Surface Laptop mit 32 Gigabyte RAM und 1 Terabyte Arbeitsspeicher gut ausgestattet. Diese Upgrades treiben allerdings den Preis in die Höhe, der vom Einstiegspreis von 1.199,00 Euro auf satte 1.899,00 Euro ansteigt. Das ist ziemlich teuer, aber vergleichbar mit anderen hochwertigen Laptops wie dem Dell XPS 14 und dem Lenovo ThinkPad X1.

Design und Verarbeitungsqualität

Foto: Matthew Smith / IDG

Auf den ersten Blick kann man das neue Surface Laptop leicht mit einem älteren Modell verwechseln. Das Surface Laptop 7 hat, wie seine Vorgänger, ein schlankes Aluminiumgehäuse, das luxuriös aussieht und sich stabil anfühlt. Es hat ein minimalistisches Aussehen. Außer dem glänzenden Windows-Logo auf dem Display-Deckel gibt es keine weiteren Aufdrucke.

Bei näherem Hinsehen fallen jedoch ein paar Details auf. Die Displayränder sind viel kleiner als bei früheren Surface Laptop-Modellen und an den Ecken abgerundet. Dies soll ein organischeres, zugänglicheres Aussehen ermöglichen. Auch die Kanten verjüngen sich stärker als zuvor, sodass sich das neue Notebook in der Hand dünner anfühlt. Das neue Surface Laptop 7 ist technisch gesehen dicker als sein Vorgänger, fühlt sich aber dennoch kompakter an.

Das Surface Laptop 7 wiegt 1,34 Kilogramm. Das ist etwas schwerer als die Konkurrenz wie das Apple MacBook Air 13 M3 und das Dell XPS 13, die beide nur 1,22 Kilogramm wiegen. Obwohl der Unterschied auf dem Papier trivial erscheint, habe ich ihn im Alltag durchaus bemerkt. Mein erster Ausspruch beim Auspacken war: "Wow, das fühlt sich ein bisschen klobig an." Sobald Sie das Gerät jedoch in einen Rucksack oder eine Tasche stecken, merken Sie keinen Unterschied mehr beim Gewicht.

Microsoft hält weiterhin an dem ungewöhnlichen Display-Seitenverhältnis von 3:2 fest, das viel näher an einem Quadrat liegt. Die Konkurrenz setzt auf die üblichen Seitenverhältnisse von 16:9 oder 16:10. Daher fühlt sich das Surface Laptop etwas kastenförmiger an als seine Konkurrenten. Zudem passt es möglicherweise nicht in einige Taschen, die für ein 13,3-Zoll-Breitbild-Notebook gedacht sind, da seine Abmessungen von der Norm abweichen.

Aber das Seitenverhältnis von 3:2 ist ein Vorteil, wenn Sie häufig mit Textdokumenten oder Webseiten arbeiten. Auf diese Weise können Sie mehr vertikalen Raum auf einmal erfassen. Denn letztlich ist die vertikale Bildschirmhöhe des 13,8-Zoll Surface Laptop identisch mit der eines 15,6-Zoll-Laptops mit einem Seitenverhältnis von 16:9.

Tastatur und Trackpad

Foto: Matthew Smith / IDG

Die Tastatur des neuen Surface Laptop bleibt jedoch hinter meinen Erwartungen zurück. Es gibt zwar ein geräumiges Layout mit großen Handballenablagen, was die Bedienung angenehmer macht. Aber das Tastengefühl ist ein Problem für mich. Die Tasten lassen sich mit einem schwammigen, leisen und undefinierten Druckpunkt aktivieren, dem es an Feedback fehlt.

Verstehen Sie mich nicht falsch: Sie ist durchaus brauchbar. Aber ich mag sie nicht so sehr wie die Tastatur des vorherigen Surface Laptop oder die Tastaturen von Konkurrenzprodukten wie dem Dell XPS 14 und dem Asus Zenbook 14 OLED.

Die Hintergrundbeleuchtung der Tastatur gehört zur Standardausstattung - typisch für ein Notebook dieser Preisklasse - und bietet drei Helligkeitsstufen. Selbst bei maximaler Helligkeit ist sie etwas schwach. Die minimale Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung fällt ebenfalls sehr gering aus. Das ist jedoch vorteilhaft, wenn Sie das Notebook in einem fast stockdunklen Raum verwenden wollen.

Während die Tastatur ein klares Manko ist, ist das Touchpad solide. Es ist etwa fünf Zentimeter breit und etwas mehr als drei Zentimeter tief, was vergleichbar mit anderen Windows-Laptops ist. Das Touchpad fühlt sich zudem extrem glatt und reaktionsschnell an.

Auch Multi-Touch-Gesten wurden mühelos ausgeführt. Fans von Pinch-to-Minimize (und anderen komplizierteren Multi-Touch-Gesten) werden sich freuen. Es unterstützt auch haptisches Feedback, das überzeugend das Gefühl einer mechanischen Taste emuliert, wenn das Touchpad angetippt wird.

Display und Audio

Foto: Matthew Smith / IDG

Wie bereits erwähnt, hat das Surface Laptop ein ungewöhnliches 13,8-Zoll-Display mit einem Seitenverhältnis von 3:2. Dazu kommt eine einzigartige Auflösung von 2.304 × 1.536 Pixeln, was einer Pixeldichte von 200 Pixeln pro Zoll entspricht.

Das ist etwas weniger als bei den 14-Zoll-Konkurrenten mit einem Seitenverhältnis von 16:10 und einer Auflösung von 2.880 × 1.600 Pixeln, was etwa 242 Pixel pro Zoll ergibt. Es ist auch weniger scharf als ein MacBook Air M3 13,6 Zoll, das 224 Pixel pro Zoll bietet. Diese Zahlen sind jedoch nicht so aussagekräftig, wie sie scheinen. Alle drei Pixeldichten sehen in der realen Welt sehr scharf aus. Dennoch hat das Surface Laptop einen leichten technischen Nachteil, was die Schärfe betrifft.

Auch bei der Displaytechnologie hinkt das Surface Laptop 7 hinterher, denn es bleibt bei einem IPS-LED-Display ohne dynamische Hintergrundbeleuchtung. Das ist eine schlechte Nachricht für das Kontrastverhältnis des Geräts. Es ist weit weniger beeindruckend als ein OLED-Display oder eine Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung.

Das ist jedoch kein Problem, wenn Sie in Word oder Adobe Acrobat arbeiten. Doch es ist leicht zu bemerken, wenn Sie Spiele spielen oder Filme ansehen, besonders in einem dunklen Raum. Das Surface Laptop wirkt dadurch weniger fesselnd als Konkurrenten wie das Dell XPS 14 und das Asus Zenbook 14 OLED.

Dafür kontert Microsoft mit einem 120-Hertz-Touchscreen, der sich flott anfühlt. Viele Windows-Laptops haben den Touchscreen bereits abgeschafft. Und die Geräte, die einen Touchscreen bieten - wie das Dell XPS 14 - bleiben bei einer niedrigeren Bildwiederholfrequenz, die sich weniger reaktionsschnell anfühlt. Dennoch ist das traditionelle Clamshell-Design des Surface Laptops nicht gut für die Toucheingabe geeignet. Das Scharnier lässt sich nicht einmal um 180 Grad zurückklappen.

Die Bildwiederholfrequenz von 120 Hertz kann theoretisch auch für ein flüssigeres Erlebnis beim Spielen sorgen. Allerdings ist die Spielleistung und -unterstützung des Surface Laptop nicht besonders gut. So wird es schon schwierig, Titel zu finden, die überhaupt mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde laufen können.

Die Audioleistung ist gut, wenn auch nicht überragend. Die Lautsprecher des Surface Laptop sind bei maximaler Lautstärke extrem laut und klingen auch bei weniger komplexen Inhalten wie Podcasts gut. Wenn Sie dem Surface jedoch einen basslastigen Song vorsetzen, klingen die Lautsprecher allerdings recht matschig.

Die Lautsprecher sind überdurchschnittlich für die meisten 13- bis 14-Zoll-Laptops, aber immer noch hinter den führenden Modellen wie dem Dell XPS 13 und dem Lenovo Yoga 9i.