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ThinApp macht Anwendungsvirtualisierung einfach

15.10.2008
Von 
Andrej Radonic ist Experte für Virtualisierung, Cloud-Technologien und Open Source Anwendungen. Der Fachbuchautor ist Vorstand der interSales AG und entwickelt für mittelständische Unternehmen anspruchsvolle E-Commerce Lösungen.

Aufzeichnung des Installationsvorgangs

Für das Capture sollte der kleinste gemeinsame Nenner im Hinblick auf die gewählte Betriebssystemvariante gewählt werden. Wenn die Anwendung auf Windows 2000, Windows XP, Windows 2003, und Windows Vista laufen soll, empfiehlt sich für die Capture-Plattform ein Windows 2000.

Der Capture-Vorgang ist dabei für jeden Administrator auch ohne lange Einarbeitung zu bewältigen. Setup Capture erzeugt zunächst automatisch einen Snapshot der momentanen Umgebung. Anschließend muss der Verwalter die gewünschte Applikation auf herkömmliche Weise installieren - das Capture-Programm schneidet dabei sämtliche Änderungen mit.

Die Zugriffsrechte auf die virtualisierten Anwendungen lassen sich über die Gruppenzugehörigkeit im Active Directory steuern.
Die Zugriffsrechte auf die virtualisierten Anwendungen lassen sich über die Gruppenzugehörigkeit im Active Directory steuern.

Danach kann das Paket je nach Anforderungen konfiguriert und optimiert werden. Dazu gehört der gewünschte Isolationsgrad, Kompression, Zugriffsberechtigungen über Gruppen im Active Directory sowie die Verknüpfung mit anderen Applikationen oder Plugins. Zuletzt erzeugt das Tools das Paket in Form einer .exe- beziehungsweise .msi-Datei und legt es im capture-Verzeichnis ab. Dieser Vorgang kann jederzeit über die Datei "build.bat", die automatisch für jede Applikation bereitsteht, wiederholt werden, etwa nach Änderungen an der virtuellen Registry oder an Zusatzpaketen. Abschließend muss das Paket lediglich an den gewünschten Ort kopiert werden.

Anwendungen wie gewohnt nutzen

Für den Anwender erscheinen virtualisierte Anwendungen im Wesentlichen so, als seien sie auf herkömmliche Weise installiert worden. Der erste Start der .exe-Datei führt automatisch die Anwendung aus und legt eine Desktop-Verknüpfung an. Lediglich ein kleiner Statusbalken am unteren Bildschirmrand weist beim Starten daraufhin, dass ThinApp hinter den Kulissen werkelt.

Kopien und Einfügen zwischen virtualisierten und normalen Anwendungen funktioniert wie gewohnt, ebenso wie die Benutzung von Treibern und Druckern. Dateien, die von der Anwendung gespeichert werden, landen normal auf der Platte. Alle sonst von der Software geschriebenen Informationen (beispielsweise Modifikationen der Konfiguration) fängt die Sandbox ab. So kommen Änderungen an der Registry nie in der Registrierdatenbank des zugrunde liegenden Windows an, sondern blieben in einem isolierten Bereich des Containers. ThinApp-Anwendungen können zudem Dienste virtuell starten und über COM/DCOM mit ihnen kommunizieren.