Human-Capital-Management

Was ist die Belegschaft wert?

04.03.2005
Von 
Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.

Bei einem Fußballspieler gehören hierzu beispielsweise nicht nur dessen technisches Können und seine Torjäger- Qualitäten, sondern auch seine Eignung als Werbeträger, wie das Beispiel von David Beckham zeigt. Dementsprechend muss laut Scholz die HC-Bewertung einem ganzheitlichen Ansatz folgen. Als sinnvolles Instrument eingesetzt, habe sie drei Komponenten: - die HC-Wertbasis pro Mitarbeiter, ermittelt über individuelle Fähigkeitsmessungen; - das HC-Wertrisiko, bestehend aus Eintrittswahrscheinlichkeiten von Fluktuation und Abwesenheit; - die HC-Wertminderung, die sich als Folge von Kommunikationsdefiziten einstellt. Die Berücksichtung dieser drei Komponenten in einem ganzheitlichen Ansatz führt zum HC-Wert, der als Kennzahl ausgewiesen werden kann. Dieses Verfahren, so Scholz, ermittelt

im Gegensatz zu anderen Ansätzen gegenwartsbezogene und zugleich prognostische HC-Kennzahlen. Um mit geringem Parametrisier- und Datenerfassungsaufwand die einzelnen Teilergebnisse der

Martin Braun, Pecaso

Saarbrücker Formel zu generieren, soll die von Scholz und Pecaso entwickelte Software zur HCBewertung die bereits in den Unternehmen eingesetzten Standardsysteme nutzen. Die führenden Standardsysteme im Personalbereich sollen schrittweise angebunden werden. „Als erste Lösung“, erläutert Martin Braun, CEO bei Pecaso, „wird das SAP-Personalwirtschafts- und -Rechnungswesen-System eingebunden.“ Ein klares Ziel der Softwarelösung sei ein geringer Implementierungsaufwand. Dieser werde erreicht, indem man die in jedem SAP-System obligatorisch gepflegten Strukturdaten oder beschreibenden Daten der Mitarbeiter so weit wie möglicht nutzt. Allerdings soll es möglich sein, zumindest die Grundidee der Formel auch ohne Software zu nutzen. Dazu Ralf H. Kleb, Geschäftsführender Partner des Beratungshauses

Baumgartner & Partner in Hamburg: „Theoretisch geht das auch mit dem Taschenrechner.“ Schließlich hätten nicht alle Unternehmen die erforderlichen Daten in einem Personalinformationssystem abgespeichert. Scholz ergänzt: „Die Studenten in unserem MBA-Programm arbeiten ebenfalls mit der Formel, allerdings ohne Software und nur mit extern verfügbaren Informationen. Auf diese Weise bekommt man zumindest einen ersten Einstieg in die Thematik. Denn es geht nicht nur um das Bestimmen einer Zahl, sondern um das Verstehen von Zusammenhängen und das Aufzeigen von Handlungsoptionen.“ Chance für bessere Personalarbeit