Der kometenhafte Aufstieg der Blackberry-Modelle von RIM dürfte die übrigen Marktteilnehmer überrascht haben. Weder die unkonventionelle, querformatige Bauform mit der dominanten Tastatur noch der für PDA-Verhältnisse eher spartanische Funktionsumfang wirkten vor einigen Jahren erfolgversprechend. Doch offenkundig handelte es sich beim Blackberry-typischen E-Mail-Push - dem unmittelbaren Weiterleiten einer Mail vom Firmen-Server auf das Endgerät - um eine Marktlücke, die Hersteller RIM geschickt genutzt hat. Mit den neuen Geräten der 7100er Serie nähern sich die Kanadier nun aber auch der gefälligeren, hochformatigen Smartphone-Bauweise an. Gleichzeitig wurde dabei auch das bisherige Tastaturlayout abgeändert zu einer Mischform zwischen PC-Keyboard und Handy-Eingabefeld. Die entscheidende Frage für RIM dürfte sein, ob es gelingt, von der geschaffenen Basis aus ein Stück vom wachsenden Smartphone-Kuchen abzuschneiden.
Erfolgloses Linux
Das bisherige Alleinstellungsmerkmal E-Mail-Push ist jedoch akut gefährdet. Zum einen haben Firmen wie Nokia und Sony Ericsson die Blackberry-Technik in Lizenz genommen und integrieren sie in die eigenen Serie-60-Geräte, zum anderen entwickeln andere Hersteller und Mobilfunkbetreiber in Europa eigene Varianten, da der Patentschutz dieser Technologie in Europa nicht gilt.
Der US-amerikanische Anbieter Good Technology arbeitet bereits mit Firmen wie HP zusammen, um sein Blackberry-ähnliches Konkurrenzprodukt zu vermarkten.