CW: Wie richten Sie die IT an der Geschäftsstrategie aus?
Maidl: Unser Projektgenehmigungsverfahren sorgt für das IT-Alignment oder anders formuliert: Bei BMW gibt es keine IT-Projekte, sondern nur Business-Projekte mit Auswirkungen auf die IT.
CW: Wie wirkt sich das auf die IT-Organisation aus?
Maidl: Wir haben eine zweistufige IT-Organisation aufgebaut. Einerseits haben wir die Verantwortung für die IT-Infrastruktur, Shared Services und die Kompetenzzentren weltweit in der zentralen IT gebündelt. Zu diesen Themen zählen die IT-Architektur, die SAP-Umgebung sowie das Daten- und Objekt-Management. In der IT-Zentrale ist die Lead-Funktion für Planung, Steuerung, IT-Strategie und das Qualitäts-Management verankert. Natürlich lässt sich die Qualitätssicherung nicht zentralisieren, da sie im Projekt wirken muss, die Methoden werden jedoch zentral vorgegeben. Gleiches gilt für Planung und IT-Strategie, auch hier haben wir die Methodenkompetenz zentralisiert.
CW: Wo ist die zweite Stufe der IT-Organisation angesiedelt?Maidl: Die zweite Stufe setzt sich aus mehreren Fach-IT-Abteilungen zusammen, die wir Prozess-ITs nennen. Da gibt es jeweils eine für Vertriebs-, Finanz-Produktions-, Personal- und Entwicklungsprozesse sowie für den Bereich Financial Services. Diese Prozess-ITs werden zwar von der Zentrale geführt, sind aber im jeweiligen Geschäftsfeld angesiedelt. Das hat den Vorteil dass sie die jeweiligen Sorgen und Nöte kennen. Sie übersetzen außerdem zwischen Business und IT. Die Prozess-ITs nehmen Ideen aus dem Geschäft auf und prüfen, wie sich diese umsetzen lassen. Andererseits liefern sie aber auch Anregungen, wie die IT Business-Prozesse verbessern kann.