Wie sich Beraterinnen behaupten

05.07.2006
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Wer sich für die Beratung interessiert, braucht nach den Erfahrungen von Personalexpertin Schimansky-Geier neben soliden Fachkenntnissen vor allem eine große Portion Neugierde, Spaß an der Abwechslung, ein gesundes Selbstvertrauen und den starken Wunsch, Verantwortung zu übernehmen. Diesen hatte auch Birgit Bonhorst, als sie vor 13 Jahren in die Beratung einstieg. Heute ist die 41-Jährige in der Geschäftsführung von Itelligence für Beratung, Vertrieb und Hotline in Deutschland und Österreich und damit für den umsatzstärksten Bereich sowie mehr als 300 Mitarbeiter verantwortlich. "Das starke Wachstum von einst 25 auf mittlerweile 1000 Beschäftigte hat meine Karriere beschleunigt", erinnert sich Bonhorst, die das Unternehmen mit aufbaute und vor allem die SAP-Beratung vorantrieb. Mit typischen Vorurteilen gegenüber Frauen in technischen Berufen hat sie bisher kaum zu kämpfen gehabt, was sie auf ihren fachlichen Hintergrund zurückführt: "Die Promotion in Mathematik hat mir bei Kunden Respekt verschafft und in meinen Beruf als IT-Beraterin vieles leichter gemacht."

Gemischte Teams im Vorteil

Birgit Bonhorst, Itelligence: 'Wenn der Beruf Spaß macht, kann man mehr leisten als der Durchschnitt. Wichtig für die Karriere ist, dass diese Leistung gesehen wird.'
Birgit Bonhorst, Itelligence: 'Wenn der Beruf Spaß macht, kann man mehr leisten als der Durchschnitt. Wichtig für die Karriere ist, dass diese Leistung gesehen wird.'

Damit die Karriere in einer Männerdomäne gelingt, muss in den Augen der Itelligence-Managerin vor allem eines stimmen: die Leistung. "Wenn der Beruf Spaß macht, kann man mehr leisten als der Durchschnitt. Wichtig für die Karriere ist aber auch, ein Umfeld zu haben, das diese Leistung sieht und honoriert. Bei uns steht die Leistung im Vordergrund und nicht die Hierarchien. Führungskräfte wähle ich nur nach Qualifikationen aus." In Bonhorsts Führungsteam sind vier Männer und zwei Frauen, insgesamt beträgt bei Itelligence der Frauenanteil etwa 30 Prozent. Gemischte Beraterteams kommen ihrer Erfahrung nach beim Kunden gut an, die Arbeitsatmosphäre verändere sich, so Bonhorst: "Frauen decken in IT-Projekten Bereiche ab, die Männer in der Regel nicht besetzen: Soziale Kompetenz und Emotionalität sind hier die Stichworte. Weibliche Teammitglieder holen den Kunden dort ab, wo er steht."