Allein unter Männern

Wie sich IT-Frauen durchsetzen

30.10.2008
Von 
Karen Funk ist freie IT-Fachjournalistin und Autorin. Bis Mai 2024 war sie Redakteurin beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Zudem leitete sie 17 Jahre lang den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT und für digitale Bildung ein. 2024 erschien ihr Buch "Hack the world a better place: So gestalten Unternehmen die Zukunft", das sie mit Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der Hacker School, zum Thema Corporate Volunteering geschrieben hat.

Das iPhone verändert das IT-Image

Was würde Bryant jungen Mädchen sagen, um sie für die IT zu begeistern? "Man muss sich nur so attraktive Geräte wie das iPhone ansehen. Es ist unglaublich populär und hat ein neues Image der Technologie geschaffen", so Bryant. "Je benutzerfreundlicher die Geräte werden und je mehr sie ein Accessoire und Teil des eigenen Looks werden, desto attraktiver wird auch die IT." Das sei der Reiz der IT, der auch Schülerinnen zu einer Berufswahl in der Branche bringen werde. Gerade Mädchen schrecken jedoch oft vor einer technischen Studienwahl wie Informatik zurück, weil der Mathematikanteil so schwer wiegt.

"Frauen machen es sich viel schwerer und tendieren dazu, viel selbstkritischer zu sein als Männer", meint Bryant dazu. "Die meisten denken, sie könnten nur Ingenieurin oder Informatikerin werden, wenn sie in Mathematik brillant sind." Als sie am College studierte, so die Managerin, seien nur fünf Prozent der Studenten Frauen gewesen, die Mehrheit war männlich. Einige von den Männern hätten in Mathematik ziemlich schlecht abgeschnitten. Aber sie studierten trotzdem, weil sie unbedingt Ingenieur werden wollten oder weil ihr Vater schon einer war. "Ihnen war es egal, ob sie mit Note drei vom College abgingen, Hauptsache, sie hatten den Titel in der Tasche, um in die IT-Branche zu kommen. Und wer technisch nicht so begabt war, der suchte sich eben eine weniger technische Seite der IT aus wie etwa Marketing", erinnert sich Bryant. Statt also zu hart zu sich selbst zu sein, könnten sich die Frauen hier eine Scheibe von den Männern abschneiden, lautet ihre Aufforderung an den weiblichen Nachwuchs.