VW-CIO Klaus Hardy Mühleck

"Wir beamen unsere IT-Standards in die Cloud"

27.08.2010
Von Robert Gammel

Warnung vor Komplett-Outcourcing

CW: Stichwort "IT-Governance" - Wie setzt Volkswagen seine RZ-Strategie um? Werden Rechenzentren komplett nach außen vergeben, oder sitzt die Konzern-IT am Steuer?

Das Volkswagen-Hochhaus in Wolfsburg
Das Volkswagen-Hochhaus in Wolfsburg
Foto: H + G

MÜHLECK: Ich würde immer davor warnen, komplette Rechenzentren auszulagern. Dadurch verliert man die Handlungsfähigkeit, Prozesse zu verstehen und zu steuern sowie die Kosten im Griff zu behalten. Die Planung von Rechenzentren liegt daher komplett bei uns. Auch beim Bau und Betrieb von Rechenzentren verfügen wir über großes Fachwissen. Das können Sie schon daran ablesen, dass unsere IT-Kosten nur rund ein Prozent vom Umsatz ausmachen. Das ist im Branchenvergleich die Pole Position.

CW: Die Outsourcing-Welle hat sich etwas gelegt, manche Unternehmen holen sogar Teile der IT wieder zurück. Betreiben Sie ebenfalls Insourcing?

MÜHLECK: Volkswagen stellt in diesem Jahr knapp einhundert Frauen und Männer im IT-Bereich ein. Auch für die kommenden Jahre planen wir, weitere Mitarbeiter an Bord zu holen. Da wir keine IT-Company sind, ist es unsere Aufgabe, IT gut zu managen. Dafür suchen wir hoch motivierte Frauen und Männer, die Projekte und Dienstleister steuern können.

Mitbringen sollten sie Persönlichkeit, Engagement, Lust auf Innovationen sowie viel Interesse für die IT und das Auto. Sie erwartet ein spannendes Unternehmen mit vielfältigen und internationalen Einsatzmöglichkeiten. Aber indem wir neue Kompetenzen an Bord holen, um unser Geschäft noch intelligenter steuern zu können, betreiben wir kein Insourcing im herkömmlichen Sinne. (qua)