Schnell und anonym: Online-Umfragen

Wissen aus dem Web gewinnen

04.03.2005
Von 


Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.

1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.

Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.

Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".

Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.

größten Anbieter auf dem sehr unübersichtlichen Markt. Wer eine Online-Umfrage durchführen will, wird von Inworks dabei mehr oder weniger intensiv unterstützt - ganz nach Bedarf und Budget. Der einfachste Weg (siehe Preisbeispiel S. 46) ist, sich die Fragen selber auszudenken, seinen Ablauf, Umfang und das Design zusammen mit Inworks zu entwickeln und den Rest den Spezialisten zu überlassen.

Die laden die Teilnehmer per E-Mail ein und senden ihnen ein Passwort. Mit diesem loggen diese sich auf einer Website ein, die auf den Servern von Inworks gehostet wird, und beantworten die Fragen per Mausklick. Anschließend werden die Ergebnisse zu Diagrammen und anderen Auswertungen verdichtet und dem Auftraggeber zugeschickt. Eine detaillierte sozialwissenschaftliche Beratung darüber, wie man eine Frage formulieren sollte, damit ein sinnvolles und verwertbares Ergebnis bei der Antwort herauskommt, ist in diesem Standardangebot nicht enthalten, kann aber auf Wunsch ebenfalls geleistet werden. Dass Online-Umfragen derzeit boomen, hat nach Ansicht von Inworks-Geschäftsführer Markus Tannheimer gute Gründe: „Bei der konventionellen Variante müssen Sie ja sämtliche Ergebnisse erst mal mühsam eingeben, bevor Sie an die

Auswertung denken können. Dazu braucht man sehr viel Zeit und Personal. Bei der Online-Version gibt der Kunde dagegen die Antworten selber sein. Außerdem gibt es hier ausschließlich valide Ergebnisse, das heißt keine ungültigen Bögen, weil niemand sein Kreuz irgendwo in die Mitte zwischen die Ja- und Nein-Kästchen machen kann.“ Wer sehr oft mit Hilfe von Inworks Umfragen durchführt, kann das entsprechende Tool auch erwerben. Die Software wird dann auf dem eigenen Server installiert, neben der Lizenzgebühr fallen in diesem Fall noch die Kosten für Updates und Support an. „Wenn aber jemand einmal im Jahr seine 1000 Kunden befragen will, dann lohnt sich diese Anschaffung eigentlich nicht“, so Inworks-Geschäftsführer Markus Tannheimer, „dann ist es besser, wir machen das für ihn.“ Doch häufig sind die Befragungen gar nicht nach außen gerichtet - ein Drittel seiner Kunden wendet sich per Online-Befragung

an die eigenen Mitarbeiter. Diese Möglichkeit nutzte auch Stephanie Birkenbeil, Personalchefin des IT-Dienstleisters Resco GmbH, der am Hamburger Millerntorplatz logiert (www.resco.de). Allerdings wählte sie als Partner nicht Inworks, sondern die Internetplattform 2ask, betrieben von der amundis communications GmbH aus Konstanz (www.2ask.de). Die Befragung bei Resco, die bei Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen war, richtete sich an sämtliche 100 Mitarbeiter, Personalchefin Birkenbeil rechnet mit einer Rücklaufquote von 60 Prozent. Und das, obwohl die Kollegen etwa 15 bis 20 Minuten benötigen, um die 100 Fragen zu beantworten. Aber immerhin hatten sie dazu etwa sechs Wochen Zeit. Den Fragebogen entwickelte Resco zum geringeren Teil zusammen mit einem Universitätsinstitut und zum größten Teil selber. Amundis war daran nicht beteiligt, allerdings hat der Dienstleister die Skalierung vorgenommen

sowie Aufbau und Design des Fragebogens festgelegt. „Bei einer Personalbefragung ist es natürlich besonders wichtig, dass alle Antworten wirklich anonym bleiben, sonst hätten die Mitarbeiter kein Vertrauen und würden auch nicht mitmachen. Und diese Anonymität hat uns Amundis garantiert.“ Bei der ganzen Sache, so Birkenbeil, komme es ihr nicht nur auf die Ergebnisse an, sondern auch darauf, „dass die Leute mal ein wenig gezwungen sind, über die eigene Firma genau zu reflektieren. Auch dadurch erhält man differenzierte Urteile.“ Bei der Wahl des Partners hat sich Stephanie Birkenbeil einfach umgehört. Die 2ask-Plattform habe einen guten Ruf und werde auch im wissenschaftlichen Bereich intensiv genutzt. Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden beschriebenen Online-Tools besteht darin, dass die Betreiber

von 2ask über viele der Umfragen fast nichts erfahren, die über die Plattform abgewickelt werden, wie Amundis-Geschäftsführer Matthias Löhrl erzählt. Denn beim Business-Paket für knapp 1000 Euro zum Beispiel handelt es sich um ein reines Selbstbedienungs-Tool, das die Kunden für den Betrag ein Jahr lang nutzen können. Sämtliche Einstellungen werden selber online vorgenommen, die Fragen muss der Kunde selbst bereitstellen und auch die Einladungs-Mails formulieren. Die Ergebnisse spuckt die Plattform anschließend automatisch aus. Darüber hinaus wird auf Wunsch - und gegen Aufpreis - jede erdenkliche weitere Unterstützung gewährt, vom Checken des Fragebogens bis zur kompletten inhaltlichen Entwicklung einer neuen Umfrage. „Fragebögen müssen vor allem intelligent aufgebaut