Mobile Devices, Tablet-PCs und Notebooks gehören zum Alltag vieler Arbeitnehmer. Dennoch ist die Nutzung privater Geräte am Arbeitsplatz häufig reglementiert und mit hohen Investitionen von Seiten der Arbeitgeber verbunden. "Bring your own Device" (BYOD) ist für viele Firmen ein schwieriges Thema, da die Sicherheit eine hohe Hürde darstellt", begründet Peter Dewald, Geschäftsführer von Sage, die Skepsis (siehe Interview nächste Seite). Gleichzeitig gewinnt das Thema weiter an Bedeutung, glaubt man der aktuellen Studie des Softwareanbieters. "Mit der Umfrage wollten wir herausfinden, in welche Richtung sich Themen wie Mobilität und der Gebrauch von IT am Arbeitsplatz entwickeln", so Dewald.
Doch gerade die Nutzung von mobilen Geräten und moderner IT im privaten wie im öffentlichen Raum wird in der Umfrage ambivalent betrachtet. So sieht knapp die Hälfte der Teilnehmer eher eine Bedrohung in der steigenden Zahl an Informations- und Kommunikationsmitteln in der Freizeit. Für den Arbeitsplatz gaben das immerhin noch 24 Prozent an. Etwa die Hälfte setzt schon heute Mobiltelefone oder Smartphones als Mittel ein, um mit Kollegen oder Gesprächspartnern zu kommunizieren. Trotzdem ist das persönliche Gespräch für 83 Prozent imme rnoch die bevorzugte Kommunikationsart. Insgesamt erwarten 29 Prozent, dass ein nahtloser mobiler Zugriff, etwa in Form von Cloud-Communications, für das Gespräch von morgen entscheidend ist.
Trotz aller Skepsis bei den Arbeitgebern nutzen 28 Prozent der Befragten bei der Arbeit IT-Tools, die nicht von den Unternehmen abgesegnet sind. Auf die Frage, ob sich die Trennung zwischen Freizeit und Arbeitswelt in Zukunft weiter verwischen wird, antworteten 79 Prozent der 18 bis 29-jährigen mit Ja. Knapp drei Viertel der über 45-jährigen sind ebenfalls dieser Meinung. Schließlich gab fast die Hälfte der Studienteilnehmer an, dass sie ihre Arbeit am effizientesten von zuhause erledigen.
Für Sage ergeben sich aus den Ergebnissen fünf Schlussfolgerungen:
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Arbeit wird zeit- und ortsunabhängig - die Arbeitnehmer treiben diesen Trend voran.
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Die Trennung von Freizeit und Arbeitszeit löst sich auf, daher sind neue Formen der Arbeitsorganisation notwendig.
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Neue Technologien werden Standard (z.B. im Mobilsektor) und innovative Technologien halten Einzug (z.B. Collaboration, Social Media etc.).
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ITK in der Arbeitswelt ist eine Bereicherung, die IT-Abteilungen müssen deshalb flexibler sein (Stichwort: Schatten-IT, BYOD).
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Die Fähigkeit neue Technik einsetzen zu können, wird zum wesentlichen Erfolgsfaktor für den Job von morgen. Investitionen in Training uns Schulungen sind daher notwendig.
Die Umfrage wurde im Februar 2012 mit 351 Teilnehmern erhoben.
- Sieben Trends zur Arbeit von morgen
Die Studie "Evolving Workforce Research" von Dell und Intel beschreibt, wie die Arbeit von morgen aussehen könnte und nennt sieben Trends. - 1. Crowd-Sourcing
In der Arbeitswelt von morgen arbeiten Menschen in <b>virtuellen Teams</b> zusammen, oft ohne sich zu kennen. Diese Teams werden kurzfristig zusammengestellt und sind über moderne Kommunikationsmittel verbunden. Anders als in vielen heutigen Projekten definiert sich diese Crowd vor allem funktional und weniger durch Hierarchien. Pervasive IT und Cloud Computing bieten dafür eine technische Grundlage. Die Mitarbeiter in solchen virtuellen Teams gehen oft <b>kein festes Beschäftigungsverhältnis</b> ein, sind flexibel und daran gewöhnt, mit stark schwankenden Einkommensverhältnissen zurechtzukommen. Das kann zwar kurzfristig zu einer Steigerung der Produktivität führen, langfristig können Unternehmen aber auch Schwierigkeiten bei der Bindung von Spezialisten bekommen. - 2. Das Ergebnis muss stimmen
War die Arbeitswelt bisher primär über die vertraglich geregelte Arbeitszeit organisiert, so rückt jetzt das <b>Arbeitsergebnis</b> in den Fokus. Da sich die Produktivität der Arbeitsprozesse gerade unter den Bedingungen des Crowdsourcings nur unzureichend über die Anzahl aufgewendeter Stunden erfassen lässt, werden zunehmend <b>Output-orientierte Messmethoden</b> eingeführt. - 3. Einsatz von mobilen Geräten
In Unternehmen werden <b>unterschiedliche Endgeräte</b> und Betriebssysteme verwendet, die auf die jeweiligen Einsatzbereiche abgestimmt sind. Cloud Computing bietet dafür eine Fülle von Möglichkeiten, da die jeweiligen Endsysteme damit auf einen <b>praktisch unbegrenzten Vorrat</b> an Daten und Anwendungen zugreifen können. Kompatibilität, Interoperabilität und Datensicherheit sind dabei entscheidende Faktoren. Nur solche Systeme werden sich durchsetzen, die sich nahtlos in die IT-Landschaften integrieren lassen. - 4. Generationenkonflikte
Die Generationen sind einen <b>unterschiedlichen Umgang</b> mit IT und mit Kommunikationstechnik gewohnt. Das kann zu Spannungen zwischen erfahrenen und jüngeren Mitarbeitern führen. Letztere sind vielleicht Digital Natives, haben aber nicht den Erfahrungsschatz ihrer älteren Kollegen. Generell werden die <b>Arbeitsteams künftig heterogener</b> zusammengesetzt sein, nicht nur hinsichtlich des Alters, sondern auch was den kulturellen oder ethnischen Hintergrund betrifft. Erfolgsentscheidend wird auch sein, ob es gelingt, den Wissensaustausch zwischen Generationen und Gruppen voranzubringen. - 5. Werte versus Regeln
Die IT gibt Unternehmen Möglichkeiten, die Leistung ihrer Mitarbeiter umfassend zu analysieren. Arbeitsprozesse werden auf dieser Basis reglementiert und kontrolliert. Da ein gutes <b>Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer</b> elementar ist, müssen beide Seiten einander vertrauen. Zukunftsorientierte Firmen könnten daher eher auf ein werte- als auf ein regelbasiertes Modell bauen. - 6. Innovative Mitarbeiter
Innovationen werden künftig weniger vom Management eingebracht als von Mitarbeitern, die ihre privaten Geräte und Anwendungen auch im beruflichen Umfeld nutzen. Diese Beschäftigten sind mit IT sozialisiert und wollen ihren selbstbestimmten Lebensstil beibehalten, wozu der <b>Gebrauch von privaten Notebooks, Smartphones</b> ebenso gehören kann wie Social-Media-Aktivitäten. Die Mitarbeiter sind mit den Systemen in der Regel bestens vertraut und können mit ihnen effizient arbeiten, so dass Restriktionen von Seiten der Unternehmen kontraproduktiv wären. Sie müssen daher <b>Verfahren entwickeln</b>, um diese privaten Systeme in ihre IT-Strukturen zu integrieren. - 7. Neue Aufgaben für die IT
Mit dieser Consumerization entstehen <b>neue Anforderungen</b> an die IT. Sie muss die Entwicklungen und die Bedürfnisse der Mitarbeiter aufgreifen und dabei bedenken, dass sich neue Mitarbeiter bewusst wegen der <b>Verfügbarkeit moderner Systeme</b> für einen Arbeitgeber entscheiden. Die IT-Verantwortlichen sollten solche über herkömmliche IT-Themen hinausreichenden Aspekte in ihren Aufgabenkatalog aufnehmen. - Fazit
Da der Wandel durch die rasante Entwicklung der Kommunikationstechnik vorangetrieben wird, sollen Arbeitgeber den Hebel an dieser Stelle ansetzen und <b>individuelle Konzepte</b> zum Umgang damit entwickeln. Die <b>Integration der sozialen Medien</b>, die Bereitstellung einer umfassenden Kommunikationsstruktur und die Einbindung privat genutzter Geräte bieten Chancen, um Arbeitnehmer an ein Firma zu binden und die Arbeit effektiv zu gestalten.