Service-orientierte Architekturen

Zehn Gründe, warum SOA-Projekte schiefgehen

29.07.2008
Von 
Wolfgang Herrmann ist IT-Fachjournalist und Editorial Lead des Wettbewerbs „CIO des Jahres“. Der langjährige Editorial Manager des CIO-Magazins war unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO sowie Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

8. Sie unterschätzen die Komplexität einer SOA

Als Konzept ist SOA nicht besonders schwer zu verstehen, doch das Umsetzen in die Praxis ist alles andere als einfach. Für den Endbenutzer bringen SOA und BPM ein einfacheres Arbeiten, weil mehrere Backend-Systeme so integriert werden, dass sie nach außen wie eine einzige zusammengesetzte Anwendung (Composite Application) erscheinen. Hinter den Kulissen aber steigt die Komplexität beim Erstellen und Verwalten der Softwaremodule. Viele Entwickler haben mit den veränderten Anforderungen zu kämpfen. SOA erfordert ein strenges Befolgen von Standards und Best Practices (Governance). Unternehmen brauchen dazu talentierte Mitarbeiter, die all das in die Tat umsetzen können. Ein anderes Problem in SOA-Projekten ist häufig, dass Sicherheitsaspekte zu spät berücksichtigt werden. Steht die Architektur erst einmal, lassen sich solche Anforderungen nur mit hohem Aufwand erfüllen (siehe auch: SOA braucht Identity Management).

Empfehlung: Ganz gleichgültig, wie konservativ Sie sind: Rechnen Sie mit etlichen technischen Hürden auf dem Weg zur SOA. Kalkulieren Sie beispielsweise Integrationsprobleme ein, die sowohl durch Ihre eigene Software als auch durch zugekaufte Tools entstehen können. Die einschlägigen Produkte der Softwarehersteller sind noch längst nicht ausgereift. Schüren Sie keine allzu großen Erwartungen, beginnen Sie mit kleinen Projekten und belegen Sie den konkreten Nutzen der SOA so oft wie möglich.