Zwischen Frust und Vergnügen: Blind durchs Internet surfen

13.01.2003
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

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Dennoch ist sich Warnke der Größe seiner Aufgabe bewusst: „Das Angebot im Internet ist riesig, und was wir leisten können, ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Demnächst sollen sechs Beratungsstellen im Bundesgebiet die Fragen der Unternehmen zum barrierefreien Internet beantworten. Dabei ist das Problem nicht allein auf Deutschland beschränkt, auch in den USA müssen sich die Betroffenen noch mühsam durch die Seiten navigieren. Schätzungen zufolge haben 20 Prozent aller knapp 100 Millionen US-amerikanischen Surfer eine Sehschwäche.

Häufig ist es jedoch schon damit getan, dass die kleinen handwerklichen Fehler auf den Websites ausgebügelt werden. Wenn Grafiken beispielsweise nicht mit einem Textmodul hinterlegt sind, „können Blinde damit nichts anfangen“, sagt BBSV-Sprecherin Schaafhausen. Der Screen-Reader findet in dem Fall schlicht keine Informationen, die er seinem Anwender vorlesen könnte, und auch die Braille-Zeile macht vor einer nicht kommentierten Grafik schlapp.