Die Daten außerhalb der Unternehmens-Firewall speichern - das ist vielen IT-Managern zu riskant. Um trotzdem die versprochenen Vorteile aus dem Cloud Computing ziehen zu können, konzentrieren sie sich auf die "Private Cloud". Darin werden nach Ansicht der Marktforscher die Großunternehmen künftig verstärkt investieren.
Auch CIOs wie Wolfgang Gaertner (Deutsche Bank) oder Klaus Hardy Mühleck (Volkswagen) entscheiden sich für die private Variante der Cloud. Doch auch die hat ihre Tücken. Management und operationale Prozesse wollen erst einmal in den Griff bekommen sein. Und die Ansprüche an die Unternehmens-IT sind enorm: Eine interne Private Cloud aufzubauen kostet Zeit, Geld und Geduld. Der Übergang von einem traditionellen Data Center - auch wenn es bereits auf virtualisierten Servern basiert - in eine Private-Cloud-Architektur ist nicht einfach.
Im Allgemeinen stellt man sich eine Privat Cloud innerhalb der geschlossenen IT-Umgebung eines Unternehmens vor. Aber es gibt durchaus auch Prviate-Cloud-Installation, die außerhalb der Firewall von einem Dritten betrieben werden - unter der Kontrolle der unternehmensinternen IT-Abteilung. In diesem Beitrag geht es aber nur um Private Clouds im landläufigen Sinn.
- Wahrscheinlich nicht!
Denn nach Schätzung von Forrester Research sind höchstens fünf Prozent der IT-Abteilungen wirklich in der Lage, Private-Cloud-Services anzubieten. Wie der Analyst James Straten in einem aktuellen Forrester-Report sagt, ist der IT-Betrieb "Cloud-ready", wenn er folgende Bedingungen erfüllt: - Punkt 1:
Es gibt standardisierte Prozesse für Auslieferung, Konfiguration und Verwaltung von virtuellen Maschinen. - Punkt 2:
Deployment und Management der virtuellen Maschinen laufen automatisiert und Tool-gestützt ab. - Punkt 3:
Die Endanwender können über Self-Services real auf die angebotenen Dienste zugreifen. - Punkt 4:
Alle Geschäftseinheiten sind bereit, dieselbe Infrastruktur zu nutzen. - Bevor sie in Richtung Private Cloud ziehen können, ...
müssen die IT-Abteilungen noch effizienter in Sachen Server-Virtualisierung werden. Die meisten von ihnen verfügen eben nicht über konsistente Abläufe, mit denen sich Inbetriebnahme, Nutzung und Eigentumsverhältnisse von virtuellen Maschinen im Auge behalten lassen. So kommt es dann zu "Virtual Machine Sprawl" - oder auf Deutsch ausgedrückt: Es wächst ein schwer durchschaubarer Dschungel von virtuellen Maschinen. Damit rückt der ökonomische Nutzen der Private Cloud in weite Ferne, so Forrester. - Darüber hinaus müssten die IT-Abteilungen lernen, ...
einen ganzen Pool von virtualisierten Servern zu managen. Bislang sind die meisten lediglich auf einzelne virtuelle Maschinen oder Workloads ausgerichtet, so der Forrester-Report. - Ist das Virtualisierungshaus erst mal errichtet, ...
... können die Unternehmen die Private Cloud ins Visier nehmen. Forrester empfiehlt hier die folgenden Schritte: - Schritt 1:
Fangen Sie mit nicht-kritischen Workloads an und beweisen Sie, dass es funktioniert. - Schritt 2:
Sobald eine Geschäftseinheit gewillt ist, in Cloud Computing zu investieren, errichten Sie dafür eine brandneue Umgebung. - Schritt 3:
Verschaffen Sie sich die Unterstützung des Topmanagements, am besten einen ausdrücklichen Auftrag, wonach die Business Units einen gemeinsamen Pool virtueller Resourcen nutzen müssen. - Schritt 4:
Weisen Sie die Vorteile nach - dramatisch schnellere Inbetriebnahme und deutlich geringere Kosten. - Schritt 5:
Integrieren Sie Public Clouds als Ergänzung zur internen Cloud.