Beim nächsten CMS wird alles anders

16.01.2004
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die Bank

Die Credit Suisse Group ist ein weltweit tätiges Finanzdienstleistungs-Unternehmen mit Hauptsitz in Zürich. Die Geschäftseinheit Credit Suisse Financial Services bietet Privatkunden sowie kleineren und mittelgroßen Firmen Finanzberatung, Bankprodukte sowie Vorsorge- und Versicherungslösungen der Winterthur an. Die Geschäftseinheit Credit Suisse First Boston unterstützt globale Institutionen und Unternehmen, staatliche Körperschaften und Privatkunden als Finanzmarkt-Intermediär. Die Gruppe beschäftigt weltweit rund 61300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Per 30. September 2003 verwaltete sie Vermögen in Höhe von knapp zwei Billionen Schweizer Franken.

Müsste Projektleiter Greiner heute noch einmal beginnen, würde er denselben "Step-by-Step"-Ansatz wählen, sagt er. Die Chance, während der Laufzeit mit der Materie vertrauter zu werden und sich weiterzuentwickeln, sei entscheidend für den Erfolg gewesen. Doch hatte auch Greiner seine Lektion zu lernen - heute würde er die Anwender früher in das Projekt einbinden, um ihr Feedback rechtzeitig in die Arbeit einfließen zu lassen: "Das CMS verändert die Prozesse und die Organisation. Es ist wichtig, die Betroffenen früh zu beteiligen, um ihnen die Ängste zu nehmen."

Tatsächlich hat sich die Arbeit beim Redaktionsteam und in der Web-Produktion stark verändert: Wie Greiner bestätigt, laufen die Prozesse bei Freigabe und Veröffentlichung mittlerweile sehr viel schneller ab als zuvor. Einfacher wurde auch die Arbeit der Administratoren, weil das CMS ihnen einen großen Teil der Routineaufgaben abnimmt. Dadurch ließ sich der Wartungsaufwand deutlich reduzieren, so der Projektleiter.

Den Breakeven will der Bankkonzern Anfang 2004 erreichen. Wie hoch die Gesamtinvestitionen sein werden, will Greiner zwar nicht preisgeben. Aber er deutet immerhin an, dass das Budget "im einstelligen Millionenbereich" liege. Kostensparend wirkt sich dabei das Konzept der "Competitive Server Platform" (CSP) aus. Es sieht vor, dass unterschiedliche Applikationen dieselbe skalierbare Hardware- und Betriebssystem-Infrastruktur - in diesem Fall Sun Solaris - nutzen. Der Vorteil: Für das Projekt muss keine dedizierte Rechnerkapazität angeschafft werden. Zudem lässt sich der zu erwartende Mehrbedarf in einer solchen Umgebung leichter auffangen.

Noch bevor die Migration der nach heutigem Stand nur noch 6000 Internet-Seiten abgeschlossen ist, hat die Credit Suisse den nächsten Schritt in Angriff genommen: Auch für die Bearbeitung der Intranet-Seiten soll künftig das Interwoven-Werkzeug genutzt werden.