Berater: Alles dreht sich um die Leistung

07.03.2003
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Ina Hönicke ist freie Journalistin in München.
Beratungsunternehmen sehen erste positive Signale am Markt. Deshalb gehen sie daran, wieder verstärkt junge, qualifizierte Leute einzustellen. Die Messlatte für die Bewerber liegt dabei hoch. Und nur wer gut ist, verdient auch gut.

Schlechte Auftragslage, viele Entlassungen - die Wirtschaftsflaute hat auch die Beraterszene nicht verschont. Für die Zukunft indes scheint Hoffnung aufzukeimen. Vertreter der großen Consulting-Häuser sprechen von verhaltenem Optimismus, einer sich verbessernden Auftragslage, vom Ende des Projektstaus in den Unternehmen - und vor allem davon, wieder, wenn auch in geringerem Umfang als noch vor zwei Jahren, neue Mitarbeiter einzustellen. "Wir schauen verhalten optimistisch in die Zukunft", erklärt Angelika Sonnenschein, Director of People Programs Europe/Middle East bei der Unternehmensberatung Booz Allen & Hamilton (BAH).

Angelika Sonnenschein

Die Aufregungen bei den Wettbewerbern der zurückliegenden Monate sind ihr fremd. Bei BAH habe es weder eine dramatische Entlassungswelle noch einen rigiden Einstellungsstopp gegeben. Sonnenschein: "Für das kommende Jahr sind erst kürzlich neue Leute rekrutiert worden, und es sind weitere Einstellungen geplant."

Dass die Zeiten eines leer gefegten Personalmarkts der Vergangenheit angehören, nutzte Booz Allen & Hamilton, um die Auswahlkriterien weiter zu verfeinern. Gute Chancen haben heute diejenigen Bewerber, die über analytisches und strukturiertes Denken, gepaart mit Kreativität und Sozialkompetenz, verfügen. Sonnenschein: "Für uns ist wichtig, wie der potenzielle Mitarbeiter im persönlichen Bewerbungsgespräch reagiert, konkret: ob die Unterhaltung einseitig bleibt oder sich zu einem spannenden Dialog entwickelt."