Scannen, indizieren, verteilen

Immer Ärger mit der Briefpost

09.02.2010
Von Ulrich Kampffmeyer

E-Mail: Fluch und Segen in der Kommunikation

Ganz anders stellt sich E-Mail dar. Die elektronische Post ist mittlerweile der wichtigste Eingangskanal für Informationen. Jeder Mitarbeiter mit einer E-Mail-Adresse ist direkt erreichbar, zudem lassen sich Dokumente parallel an Hunderte von Empfängern senden. Die Mail kann Anhänge enthalten, die mit Hilfe einer elektronischen Signatur zu rechtlich relevanten Dokumenten werden. E-Mail ist Fluch und Segen der modernen Wirtschaft, denn im Sinne eines durchgängigen Posteingangs entziehen sich die elektronischen Nachrichten gern der Kontrolle durch Klienten- und Server-Software.

Im Sinne eines ganzheitlichen Posteingangs ist es aber sinnvoll, auch den E-Mail-Empfang zu integrieren. Nur so lässt sich die Geschäftskorrespondenz vollständig und vorgangsorientiert verarbeiten. E-Mails sollten daher nach vorheriger Spam- und Virus-Kontrolle in den Posteingang eingeschleust werden (und zwar im Schritt 5), um sie Mitarbeitern, Vorgängen und Workflows zuzustellen. Nur auf diesem Weg lassen sich E-Mails den elektronischen Akten zuordnen, die einen Geschäftsvorgang betreffen. Zudem lassen sie sich so im elektronischen Posteingangsbuch dokumentieren, mit speichersparenden Single-Instancing-Verfahren aufbereiten und der Archivierung übergeben.

Bislang ist das Scannen des Posteingangs noch weitgehend von der E-Mail-Nachverarbeitung getrennt. Diesen Medienbruch gilt es mit einheitlichen Verfahren für alle Formen von Nachrichten abzulösen, damit sich in Zukunft auch andere Nachrichtentypen wie SMS und RSS-Feeds sowie noch nicht absehbare Formate schnell einbinden lassen. Besondere Hürden stellen bestimmte rechtliche Anforderungen, denn E-Mails und andere elektronische Dokumente sind Geschäftsbriefe und müssen entsprechend aufbewahrt werden. Dieser Herausforderung müssen sich Großunternehmen, Mittelständler und Kleinunternehmen stellen. Nur mit einheitlichen und einfachen Verfahren lässt sich die Information künftig richtig kanalisieren, nutzen und sichern. Posteingang ist daher eine der Königsdisziplinen des Enterprise-Content-Managements (ECM). (jha)