Microsofts ERP-Geschäft fehlt die Linie

24.02.2005
Von Eberhard Heins

Trotz der garantierten Weiterentwicklung für die Produktlinien verunsichern die vielen Verspätungen und die ungewisse .NET-Perspektive potenzielle Neukunden, und die Bestandskunden beschränken sich auf das Nötigste. Da wundert es nicht, dass Microsoft in der Unternehmenseinheit MBS vergleichsweise kleine Brötchen backt. Nur um eine Million Dollar weltweit stiegen die Umsätze im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2004/05 im Vergleich zum Vorjahr. Der Gesamtumsatz der MBS betrug in diesem Zeitraum 211 Millionen Dollar.

Deutsche MBS hält Navision auf Kurs

Detaillierte Zahlen zu den einzelnen MBS-Produkten hält Microsoft unter Verschluss, doch zumindest für vier Softwarepakete benannte die deutsche Tochter in Unterschleißheim gegenüber der computerwoche jetzt Installationszahlen (siehe Grafik: "Microsofts Business-Software"): 1000 Navision- und 100 Axapta-Installationen kamen den Angaben zufolge im Jahr 2004 in Deutschland dazu. Weitere 500 Installationen konnte laut Microsoft das ERP-Päckchen Navision für kleine Unternehmen (NFKU) seit dem Bestehen des Angebots im Februar 2004 gewinnen.

Allein mit diesen Neukunden dürfte die hiesige Business Unit einen signifikanten Anteil zum weltweiten Umsatzwachstum beigetragen haben. Für die Schwäche der gesamten Geschäftseinheit kann es nur zwei Erklärungen geben: "Entweder sinken die Preise massiv, oder die anderen Produkte und andere Regionen verlieren deutlich", vermutet Frank Naujoks, Analyst bei der Hewson Group.

Microsoft hat schon einige Manager verschlissen