Microsofts ERP-Geschäft fehlt die Linie

24.02.2005
Von Eberhard Heins

Das unter den Erwartungen gebliebene Wachstum von MBS hat bereits einige Köpfe in der Führungsetage der Geschäftseinheit rollen lassen. Der Däne Mogens Elsberg ersetzte Rene Stockner als General Manager für Navision. In Deutschland übernahm Peter Ruchatz die Verantwortung als Direktor Microsoft Business Solutions von Jürgen Baier. Der ehemalige Peoplesoft-Manager Brad Wilson kam in diesem Monat als neuer General Manager für Microsoft CRM und löste Holly Hunt beziehungsweise Dave Batt ab, der den Job übergangsweise erledigt hatte.

Neue Manager alleine werden allerdings nicht reichen, das schleppende Geschäft anzukurbeln: Es müssen konkrete Maßnahmen in Vertrieb, Marketing und Entwicklung folgen. Raad-Geschäftsführer Niehörster geht davon aus, dass noch vor 2010 große Teile der Einzelkomponenten in den jeweiligen Produktlinien baugleich sein werden. "BMW entwickelt für seine Fahrzeugreihen auch nicht jede Technologiekomponente neu", so der Analyst.

Was die Vertriebskanäle angeht, hat sich zumindest in Deutschland das Modell der Navision Solution Centers (NSCs) mit seiner starken Vertikalisierung bewährt. Im CRM-Umfeld fehlt dagegen bislang ein erfolgreiches Konzept: Die Redmonder vertreiben ihre Lösung auch über Partner, die sich zwar für Microsoft CRM zertifizieren müssen, nicht aber für die ERP-Produkte von Microsoft. Das ist vor allem den qualifizierten Axapta-Partnern und NSCs ein Dorn im Auge. Microsoft wird sich etwas einfallen lassen müssen, damit die Konkurrenz unter den Partnern nicht kontraproduktiv wirkt.