MLP: Riskante Manöver

24.11.2004
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Das auf den Geschäftsstellen-Servern laufende Betriebssystem Novell Netware 4.11 in Verbindung mit dem Domino Server 4.65 stand vor dem Aus, weil diese Produkte nicht mehr gewartet wurden. Zu dem mühsamen Datentransfer vom und zum Stammhaus gesellte sich noch das Problem dezentraler Datenbestände (E-Mail-, Office-Daten etc. von Anwendern).

Hier setzten Stockmann und seine interne IT-Crew mit der Teilprojektleiterin Eleonore Berberich den tiefsten Schnitt: 330 Geschäftsstellen wurden informationstechnisch in 180 Standorte in Deutschland, Österreich und Schweiz zusammengefasst. 140 dieser Lokationen unterhalten den Betrieb heute mit nur einem Server, 40 vor Ort ganz ohne. En passant richtete MLP eine flächendeckende Linux-Installation auf den Servern ein.

Die Zahl der Standleitungen wurde auf 165 reduziert, zehn Außenstellen docken via DSL an die Zentrale in Heidelberg an, 20 per Virtual Private Network (VPN). Über VPN auch realisiert MLP heute Roaming- und Remote-Access-Verfahren, so dass Mitarbeiter von einem beliebigen Ort aus via Internet auf das Firmennetz zuzugreifen vermögen. Ebenso können MLP-Angestellte an verschiedenen Standorten arbeiten und trotzdem als eine "virtuelle Geschäftsstelle" und als eine Organisationseinheit fungieren.

Mit dieser Rezentralisierung und Vereinheitlichung der Hard- und Softwarelandschaft in den Niederlassungen erzielt MLP die höchsten Einsparungen. Durchschnittlich sanken die IT-Ausgaben in den Geschäftsstellen um rund 15 Prozent.