Outsourcer kämpfen um den Mittelstand

16.06.2003
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Outsourcing im Mittelstand: Stattliche Wachstumsraten soll es in den nächsten Jahren geben, allerdings ist die Ausgangsbasis noch sehr klein.

Rund 17 Milliarden Euro gibt der heimische Mittelstand dieses Jahr für Business-IT aus, errechnen die Marktforscher von Techconsult. Davon entfallen etwa fünf Milliarden Euro auf Dienstleistungen wie Outsourcing, Wartung, Schulung oder Beratung. Damit liegen die KMUs zirka zwölf bis 16 Prozent über dem Niveau von 2002, prognostiziert Techconsult. Als Gründe für den Anstieg nennt Bitkom-Vorstand Bonn den hohen Kostendruck auf die Anwender sowie den Zwang, unternehmerische Entscheidungen in immer kürzerer Zeit treffen zu müssen - ein klassisches Argument für hohe Flexibilität in der IT.

Nur langsam weicht die prinzipielle Skepsis gegenüber Outsourcing einer entspannteren Haltung auf Seiten der Anwender. Doch die Erkenntnis, dass sich Wertschöpfungsprozesse in einem gewissen Rahmen auch standardisiert konsumieren lassen, setzt sich laut Bitkom-Vorstand Bonn immer weiter durch: „Mit Outsourcing wird die Herr-im-Haus-Mentalität nicht wirklich beeinträchtigt“, schließlich gebe es Verträge.

Doch die Barrieren wider das Outsourcing sind groß, und sie sitzen in der Regel an einer nur schwer erreichbaren Stelle: im Kopf des Verantwortlichen. Wer gibt schon gerne Kompetenzen aus der Hand, die er über Jahre hinweg mühsam aufgebaut hat? Vor allem Unternehmen mit einem Eigentümer an der Spitze zählen zu den „harten Nüssen“, die sich nur schwer für neue Dienste begeistern lassen. „Von Sachen, mit denen man groß geworden ist, trennt man sich nur schwer“, sagt HBM-Chef Seebauer.

Die Branche hat Vertrauen verspielt