Das Framework orientiert sich am Vorbild des Itgi
Bewertet werden soll aber nicht nur der erwartete Beitrag einer Investition zum Unternehmenserfolg, sondern auch das Risiko im Unterlassungsfall - und das auf der Basis verlässlicher Daten. "Heute sind die Management-Entscheidungen noch nicht datengestützt", räumt der Business-Development-Manager ein. Was gefordert ist, macht er an einem Beispiel deutlich: "Das Management muss genau wissen, welche Geschäftsbereiche wie betroffen sind, wenn ein Load-Balancer ausfällt."
Bei der Entwicklung des eigenen Frameworks orientiert sich die SBB am "Val-IT-Framework", das vom IT Governance Institute (Itgi) zusammengestellt wurde und das sich wiederum eng am Quasi-Standard "Control Objectives for IT and related technologies" (Cobit) ausrichtet. Beck et al. entdeckte die Val-IT-Dokumente vor etwa anderthalb Jahren und befand sie als nützliche Basis für den Aufbau eines wertorientierten IT-Managements, weil sie nicht nur auf die Effizienz der IT abheben, sondern auch deren Effektivität im Blick haben.
Value-Governance in den Manager-Köpfen verankern
Das Framework gibt den Unternehmen Anhaltspunkte dafür, wie sie die Planungsprozesse in der IT beschreiben, Kennzahlen dafür entwickeln und - last, but not least - die Prozesse wiederholbar machen können. Eines kann es allerdings nicht: die Value-Governance in den Köpfen der Führungskräfte einnisten. Wie Flückiger ausführt, muss der Gedanke der Wertorientierung sowohl in der IT-Strategie als auch in den Nicht-IT-Bereichen verankert werden.
Der Business-Development-Manager sieht die SBB hier auf einem guten Weg - nicht zuletzt deshalb, weil die Geschäftsführung auch schon in die Frühphase des Sanierungsprojekts eingebunden war. So habe das Unternehmen schon bereichsübergreifende Governance-Regeln formuliert, die es jetzt weiterentwickle.