Ob aus dem schwäbischen ERPProjekt ein internationaler Standard innerhalb der Unternehmensgruppe wird, bleibt abzuwarten. Zunächst sollen die Standorte in Deutschland und Schweiz damit versorgt werden. Obwohl aus Turrés Sicht einheitliche, internationale Systeme technologisch wünschenswert wären, sieht er diese jedoch nicht als zwingend an. Man müsse fragen, ob es für kleinere Konzerntöchter sinnvoll sei, das gleiche Programm zu nutzen wie die großen Niederlassungen. Eventuell wäre es zum Beispiel für die 35 Mitarbeiter in Schweden besser, sich auf dem lokalen Markt nach einer geeigneten Software umzuschauen.

Mit der Einführung des ERPSystems sind die Arbeiten an der Unternehmens-IT nicht abgeschlossen. Weleda plant schon den nächsten Schritt in Form einer SCM (Supply Chain Management)- Lösung. Bis jetzt läuft das SCM noch als Insellösung. Über kurz oder lang soll nach Turrés Vorstellungen der Fluss der Güter durch das Unternehmen aber die Grundlage sein, auf der die verschiedenen Systeme aufbauen.

Dass die zwölf Mitarbeiter der Weleda-IT über die aktuellen Projekte hinaus denken, hat fast schon Tradition. „Die Innovationen entstehen in der DV-Abteilung“, berichtet der IT-Chef. So kam etwa der für mittelständisch ausgerichtete Unternehmen frühe Einstieg in die DV-gestützte Warenwirtschaft nicht von ungefähr, sondern wurde aktiv von Turré betrieben. Dieser konnte nach einem mehrjährigen USA-Aufenthalt auf einige Erfahrungen im ERP-Umfeld zurückblicken und so die Geschäftsführung davon überzeugen, dass hier eine neue Technologie sinnvoll eingesetzt werden konnte.

Um die Eigeninitiative der ITAbteilung zu fördern und gleichzeitig den ganzheitlichen Arbeitsansatz des Unternehmens umzusetzen, haben die DV-Mitarbeiter ausgeprägte Beraterfunktionen. „Jeder Mitarbeiter hat seine eigenen internen Kunden, die er von der Projektentwicklung bis zum Rollout betreut. Dadurch kennen die Programmierer die Abteilungen - sowohl die Abläufe als auch die Menschen - und sind in der Lage, kreative Ideen zu entwickeln.“

Fortbildung wird gefördert

Zusätzlich hat jeder Mitarbeiter noch thematische Schwerpunkte, bei denen er immer auf dem neuesten Stand der Technik sein sollte. Das Unternehmen fördert diese Fortbildung aktiv mit Lehrgängen und Zertifizierungen.