"Content-Management beginnt im Kopf"

06.09.2001
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Uwe Küll ist freier Journalist in München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Im Zeitalter des E-Business wird das Management wahrer Massen von Inhalten in elektronischer Form zur vitalen Funktion im Unternehmen. Das gilt nicht nur für Informationsdienstleister, sondern auch für Produktionsbetriebe. Vor der Implementierung von Software steht aber die Organisation von Abläufen innerhalb einer Firma.

Das Thema Content-Management lässt sich weder auf die klassischen Informationsdienstleistungen noch auf die Präsentation von Inhalten im Internet reduzieren. Dies machte Institutschef Professor Hans-Jörg Bullinger kürzlich auf einem Forum des Fraunhofer-Instituts für Arbeit und Organisation (IAO) deutlich. Die derzeitige Popularität des Themas, die sich beispielsweise am Erscheinen zahlreicher Marktuntersuchungen in letzter Zeit zeigt, sei zwar im Wesentlichen auf die wachsende Zahl von Internet-Seiten zurückzuführen, doch spielten dabei zunehmend elektronische Geschäftsprozesse eine Rolle.

E-Commerce und Customer-Relationship-Management zählt Bullinger ebenso zu den Einsatzgebieten des Content-Managements wie Wissens- oder Dokumenten-Management: "Fast alle heute wichtigen IT-Schlagworte haben mit Content-Management zu tun." Deshalb sei effektives Verwalten von Inhalten ein kritischer Erfolgsfaktor für Unternehmen.

Diese Effektivität könne jedoch nicht durch die Implementierung eines der zahlreichen Content-Management-Systeme allein erzielt werden, sondern nur durch die konsequente Einbindung der Techniken in die Organisationsstrukturen und Prozesse. "Content-Management beginnt im Kopf", brachte es Bullinger auf den Punkt.

Vier System-Kategorien

Dass die heute verfügbaren Content-Management-Systeme auf dieses breite Aufgabenspektrum ganz unterschiedlich ausgerichtet sind, betonte Oliver Zschau, Fachautor und Berater, in seinem Marktüberblick. Die von ihm gegründete Website www.contentmanager.de listet nicht weniger als 128 verschiedene Lösungen auf, die sich jedoch hinsichtlich Funktionsumfang, Architektur und Kosten erheblich unterscheiden. Nach ihren Kernfunktionen teilt Zschau die derzeit verfügbaren Systeme in vier Kategorien ein: