Lufthansa Cargo fliegt jährlich zwischen 800 und 1200 Tonnen Beaujolais Nouveau in alle Welt. Eine Herausforderung für die Transportdienstleistungstochter der Lufthansa ist dabei die termingerechte Auslieferung dieses Weines, der nach Dekret des französischen Staates erst am dritten Donnerstag im November eines jeden Jahres ausgeschenkt werden darf - ob in Europa, Japan oder in den USA. Dafür benötigt man eine ausgefeilte Logistik, denn sollte eine Flasche früher als erlaubt ausgeliefert oder entkorkt werden, drohen dem Genießer und dem Vertreiber gleichermaßen empfindliche Geldstrafen.
Die Vorbereitungen für die komplexe Verteilung beginnen in der Regel im Juni. Zunächst müssen die Flaschen von den Lufthansa-Cargo-Lagern in Lyon und Mühlhausen per LKW nach Deutschland gebracht werden, um von dort aus den Weg via Luftfracht an ihre unterschiedlichen Ziele in aller Welt anzutreten. Doch in der Logistik- und Transportbranche geht es nicht nur um die Lieferung von Waren "just in time". Auch das Supply-Chain-Management (SCM) spielt eine wichtige Rolle. Ziel dabei ist, die gesamte Versorgungskette zu optimieren. Zudem kommt der internationalen Vernetzung vor allem mit den mittel- und osteuropäischen Ländern derzeit eine besondere Bedeutung zu.
Daten online verfolgen
Michael Zeuch, Vorstandsmitglied des Bundesverbands für Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und Professor für Materialwirtschaft und Supply Management an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt, zeigt sich überzeugt: "Heute geht es um Supply-Network-Management sowie um kurze Kommunikations- und Transportwege." Auf der IT-Seite spielen seiner Meinung nach vor allem intelligente Lösungen eine Rolle, die kostengünstige Prozesse ermöglichen können. Ein weiteres wichtiges Thema sei Tracking und Tracing, bei dem man die logistischen Daten online verfolgen kann. "Wer hier innovativ ist, der wird das Rennen machen", so Zeuch weiter.